Hintergrund: Globale Einsparpläne bei Nestlé
Ende 2025 hat Nestlé angekündigt, weltweit rund 16’000 Stellen abzubauen, verteilt über die kommenden zwei Jahre.
Der neue CEO Philipp Navratil verfolgt unter anderem das Ziel, den Kostendruck zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und das Unternehmen schneller an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen.
Zur Größenordnung: Von den 16’000 Stellen sollen etwa 12’000 Büro- und Verwaltungsstellen betroffen sein, während 4’000 Stellen in Produktion, Lieferkette und operativen Bereichen wegfallen sollen.
Darüber hinaus hat Nestlé sein Einsparziel nach oben korrigiert: Statt 2,5 Mrd. Franken plant man nun 3 Mrd. Franken Einsparungen bis Ende 2027.
Ist die Schweiz konkret betroffen?
Obwohl die offiziellen Ankündigungen bislang global formuliert sind, gibt es Hinweise darauf, dass die Schweiz ebenfalls betroffen sein wird:
- Der Schweizer Medienbericht „Schweiz betroffen! Neuer Nestlé-Chef baut 16’000 Jobs ab“ spricht explizit davon, dass auch in der Schweiz mit Entlassungen zu rechnen sei.
- Die Berichterstattung bei nau.ch betont, dass der Stellenabbau auch die Schweiz betreffen soll, insbesondere da viele der betroffenen Jobs in Büro- und Verwaltungsfunktionen angesiedelt sind.
- Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) berichtet, dass Nestlé in der Schweiz von Restrukturierungen betroffen sei. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
Allerdings ist nicht bestätigt, in welchen Landesgesellschaften, Standorten oder Divisionen in der Schweiz Stellen konkret abgebaut werden sollen — also z. B. in der Verwaltung, Forschung & Entwicklung, Produktion, Logistik oder Vertrieb.
Mögliche Auswirkungen in der Schweiz
Wenn Nestlé seine Sparpläne auch lokal umsetzt, könnten folgende Effekte auftreten:
Bereich | Mögliche Folgen |
---|---|
Arbeitsmarkt in der Schweiz | Besonders qualifizierte Fachkräfte im Verwaltungs- und Managementbereich könnten betroffen sein |
Standorte und Produktion | Produktions- oder Logistikanlagen könnten optimiert oder zusammengelegt werden, was potenziell zu Standortschliessungen oder Verlagerungen führen könnte |
Konzernstruktur Schweiz | Die Landeszentrale, regionalen Abteilungen oder supportbezogene Dienste könnten gestrafft werden |
Soziale und wirtschaftliche Wirkung | Betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen sich mit Arbeitsplatzsuche, Umschulung und Einkommenseinbussen konfrontiert; Zulieferbetriebe und Dienstleister können indirekt mit betroffen sein |
Signalwirkung | Ein Stellenabbau in der Heimat (Schweiz) würde symbolisch stark wirken — hinsichtlich Wahrnehmung, Reputation und Arbeitnehmervertrauen |
Herausforderungen und Unsicherheiten
- Dokumentationslage: Bislang hat Nestlé keine länderspezifischen Details veröffentlicht.
- Zeitpunkt und Ausmass: Wann konkret und in welchem Umfang der Abbau in der Schweiz erfolgt, ist offen.
- Verhandlungen & Mitbestimmung: In der Schweiz gelten arbeitsrechtliche und mitbestimmungsrechtliche Vorschriften, die Einfluss auf Umfang und Modalitäten haben können.
- Gegenannahmen: Nestlé könnte einzelne Funktionen outsourcen, automatisieren oder digitalisieren statt zu entlassen — das Risiko eines „Verlagerungsmodells“ besteht.