Im September 2023 wurde in Europa eine bemerkenswerte Anzahl von 17 Power Purchase Agreements (PPAs) mit einer Gesamtkapazität von 630 MW abgeschlossen. Diese Informationen stammen aus einer aktuellen Analyse des Schweizer Forschungsunternehmens Pexapark, welches sich auf erneuerbare Energien spezialisiert hat.
Aktive Märkte und bedeutendste Verträge
Die Märkte in Italien und Spanien waren im September besonders aktiv, wobei Italien 200 MW und Spanien 132 MW der neu abgeschlossenen Verträge ausmachten. Dies zeigt die fortdauernde Nachfrage nach erneuerbaren Energien in diesen Ländern und den Trend zu nachhaltigen Energiequellen.
Der grösste PPA des Monats war ein 140 MW PPA, den der Automobilhersteller Mercedes-Benz sicherte. Dieses langzeitige Abkommen hat eine Laufzeit von 25 Jahren und bezieht sich auf ein Onshore-Windprojekt, das derzeit an dem Testgelände des Unternehmens in Papenburg, Deutschland, entwickelt wird. Solche Initiativen sind entscheidend für die Unterstützung der Unternehmensziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.
Vergleich der PPA-Aktivitäten
Die Anzahl der neu abgeschlossenen PPAs im September stellt eine Verbesserung im Vergleich zu August dar, als lediglich neun neue PPAs mit einer Gesamtleistung von 450 MW vertraglich geregelt wurden. Dennoch zeigt sich ein merklicher Rückgang im Vergleich zum September 2024, als 23 PPAs mit einer Gesamtleistung von 1,03 GW registriert wurden. Diese Entwicklungen geben Anlass zur Sorge über die zukünftige Dynamik des PPA-Marktes in Europa.
Preisbewegungen im PPA-Markt
Pexapark berichtete auch über die Preisentwicklung in diesem Sektor. Zum Ende des Septembers lagen die PPA-Preise bei €47,80 (umgerechnet $55,53) pro MWh, was einem Rückgang von 2% im Vergleich zum Vormonat entspricht. Diese Preisbewegungen wurden in mehreren europäischen Märkten beobachtet, darunter die Niederlande, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Portugal und Spanien, die alle rückläufige PPA-Preise verzeichneten.
Besonders auffällig war der Markt in Polen, der mit einem Rückgang von 17,9% den stärksten Preisverfall aufwies. Laut Pexapark deutet dies darauf hin, dass die Marktteilnehmer zurückhaltendere Annahmen bezüglich der Solarernte in ihren Berechnungen anstellen. In einem Kontrast dazu blieb der britische Markt stabil, ohne Veränderungen im Durchschnittspreis, während der nordische Markt, der einzige analysierte Markt mit einem Anstieg, einen Zuwachs von 1% verzeichnen konnte.
Tendenzen und Herausforderungen
Die Entwicklung der PPA-Preise in ganz Europa spiegelt die Unsicherheiten und Herausforderungen wider, mit denen der Markt konfrontiert ist. Zunehmend konservative Annahmen und volatile Marktbedingungen könnten die zukünftige Expansion im Bereich der erneuerbaren Energien beeinflussen. Es ist somit entscheidend, dass Unternehmen und Investoren auf diesen Trend reagieren und ihre Strategien entsprechend anpassen.
Ein weiterer besorgniserregender Trend ist der signifikante Rückgang der PPA-Abschlüsse im deutschen Markt. Laut einem vorherigen Bericht von pv magazine sind die deutschen PPA-Abkommen im Vergleich zum Vorjahr um 87% gesunken. Diese drastische Abnahme könnte weitreichende Auswirkungen auf die Energiestrategien und Investitionen in Deutschland haben und weist auf die Notwendigkeit hin, den Markt wieder anzukurbeln.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der PPA-Markt in Europa im September eine gemischte Bilanz aufweist. Während die Anzahl der abgeschlossenen Verträge gestiegen ist, zeigt sich eine besorgniserregende Preisentwicklung und signifikante Rückgänge in bestimmten Märkten, insbesondere in Deutschland. Unternehmen, die im Bereich erneuerbare Energien operieren, müssen diese Trends genau beobachten und strategische Entscheidungen treffen, um in einem sich wandelnden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben.