Schweiz hebt Importhürden für Lebensmittel nach Fukushima-Unfall auf: Sind alle Bedenken zerstreut?
Die Schweiz hat am Dienstag alle Importbeschränkungen für japanische Lebensmittel, die infolge des Reaktorunfalls in Fukushima im Jahr 2011 eingeführt wurden, aufgehoben. Damals waren gewisse Lebensmittel vor ihrer Ausfuhr in die Schweiz einer Prüfung auf ihre radioaktive Belastung unterzogen worden.
Bis vor Kurzem galten noch Auflagen hauptsächlich für Wildpilze, bestimmte Fischarten und Wildpflanzen. Doch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) versichert nun, dass diese Lebensmittel aus der Region Fukushima nach intensiven Dekontaminierungsarbeiten als sicher betrachtet werden können.
Das BLV begründet diese Entscheidung mit der aktuellen Strahlenbelastung, die, laut ihnen, kein Grund mehr zur Sorge bietet. Es wird betont, dass die japanischen Behörden in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um die radioaktive Belastung von Lebensmitteln zu reduzieren. Seit Anfang August waren Lebensmittel tierischen Ursprungs nicht mehr von den Schutzmaßnahmen betroffen. Jetzt gilt dies auch für Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs.
Für Japan ist diese Entscheidung zweifellos von großer Bedeutung, insbesondere angesichts der erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen, die die Handelshürden verursacht haben.
Jedoch bleiben kritische Stimmen: Ist es wirklich sicher?
Während die Strahlenwerte in den meisten Gebieten von Fukushima heute laut offiziellen Angaben mit denen anderer Länder vergleichbar sind, gibt es immer noch fast 27.000 Menschen, die nicht in ihre ursprünglichen Wohngebiete zurückkehren können. Dies wirft die Frage auf: Wenn die Region wirklich sicher ist, warum können dann nicht alle Bewohner zurückkehren?
Zudem bleibt die Frage, wie umfassend und gründlich die Dekontaminierungsarbeiten tatsächlich waren und ob wirklich alle Lebensmittel, die nun ohne Einschränkungen exportiert werden, absolut sicher für den Verzehr sind.
Das Erdbeben und die darauf folgende Tsunami-Katastrophe im Jahr 2011 waren eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte Japans. Die Flutwelle verursachte nicht nur den Tod von rund 20.000 Menschen, sondern führte auch zu Kernschmelzen im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi.
Es ist zu hoffen, dass diese Entscheidung zur Aufhebung der Importbeschränkungen auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und nicht unter wirtschaftlichem Druck getroffen wurde. Nur die Zeit wird zeigen, ob diese Entscheidung zum Wohl der Bevölkerung getroffen wurde.