???? Der sprudelnde Klimafussabdruck von Softdrinks
Coca-Cola, Pepsi, Fanta, Sprite – der globale Durst nach kohlensäurehaltigen Getränken ist ungebrochen. Doch was viele nicht wissen: Schon das Blubbern selbst hat einen messbaren CO₂-Fußabdruck.
???? Der Massstab: 125 Milliarden Liter Coca-Cola pro Jahr
Nach offiziellen Geschäftsberichten verkauft die The Coca-Cola Company jährlich rund 33 Milliarden Gallonen, also etwa 125 Milliarden Liter Getränke.
Davon sind rund 70 % kohlensäurehaltig – also etwa 87 Milliarden Liter Cola & Co.
Ein Liter Cola enthält im Schnitt 6–8 Gramm CO₂-Gas.
Damit bringt Coca-Cola jedes Jahr etwa 600 000–700 000 Tonnen CO₂ in seine Getränke ein – Gas, das beim Öffnen der Flasche oder Dose sofort wieder in die Atmosphäre entweicht.
Weltweit, über alle Hersteller hinweg (PepsiCo, Nestlé, Red Bull, lokale Marken), ergibt sich ein Volumen von etwa 250 Milliarden Litern Softdrinks jährlich – das entspricht rund 1,5–2 Millionen Tonnen CO₂, die allein durch das Sprudeln freigesetzt werden.
Das entspricht den Emissionen von rund 400 000 Autos pro Jahr – nur durch die Kohlensäure selbst.
???? Woher kommt das Gas überhaupt?
Das CO₂ in Getränken ist kein Abfallprodukt aus der Luft.
Es wird industriell gewonnen – meist aus:
- Nebenprodukten (z. B. Ammoniak- oder Bioethanol-Herstellung)
- Fossilen Quellen (Abscheidung bei Erdgasförderung oder chemischen Prozessen)
Etwa die Hälfte des globalen Getränke-CO₂ stammt aus fossilen Quellen – also Gas, das ursprünglich tief in der Erde gebunden war und durch die Getränkenutzung in die Atmosphäre gelangt.
Jährlich werden so 3–4 Millionen Tonnen CO₂ gezielt produziert oder abgeschieden, um kohlensäurehaltige Getränke herzustellen.
Anders gesagt: Auch wenn das CO₂ im Getränk nur wenige Gramm wiegt, stammt es häufig direkt aus fossilen Prozessen und trägt damit real zum Treibhauseffekt bei.
???? Der grössere Zusammenhang
Der CO₂-Gehalt in den Getränken selbst ist nur ein kleiner Teil des Problems:
Die Herstellung, Verpackung und Logistik verursachen pro Liter Softdrink zusätzliche 350–400 Gramm CO₂e.
Damit summieren sich die Gesamtemissionen von Coca-Cola & Co. auf über 50 Millionen Tonnen CO₂e pro Jahr – so viel wie ganze Länder.
♻️ Lösungen? Noch in der Blase
Einige Hersteller experimentieren mit sogenanntem „grünem CO₂“, das aus Biogas oder der Luft (Direct Air Capture) gewonnen wird. Doch der Anteil solcher Quellen liegt derzeit unter 10 %.
Der Rest bleibt fossil – und wird, Schluck für Schluck, wieder in die Atmosphäre geblasen.
⚖️ Fazit
| Kategorie | Geschätzte Menge |
|---|---|
| CO₂ pro Liter Cola (im Getränk) | 6–8 g |
| Jährlich durch Coca-Cola freigesetzt | ≈ 0,6–0,7 Mio t CO₂ |
| Weltweit (alle Hersteller) | ≈ 1,5–2 Mio t CO₂ |
| Quelle fossiler CO₂-Gase | ca. 50 % |
| Gesamte Produktions-Emissionen (Scope 1–3) | > 50 Mio t CO₂e/Jahr |
Kohlensäure macht Getränke prickelnd – und den Planeten ein Stück wärmer.
Solange das Gas aus fossilen Quellen stammt, bleibt auch der letzte Schluck nicht ganz ohne Nachgeschmack.
Quellen:
Coca-Cola Company Annual Report 2024 / Statista / Euromonitor 2025 / IEA Industrial CO₂ Report / Gasworld 2024 / Planet Tracker 2023 / PepsiCo Sustainability Update 2024
???? Nachhaltiger24 – 12. November 2025

