Afrikanischer Klimagipfel: Herausforderungen und Chancen für die grüne Industrialisierung

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Der zweite Afrikanische Klimagipfel hat am Montag in Äthiopien begonnen, mit dem Ziel, die Hürden für eine grüne Industrialisierung auf dem Kontinent zu überwinden. Kenias Präsident William Ruto betonte in einem Fortschrittsbericht die Herausforderungen, mit denen Afrika konfrontiert ist, darunter hohe Schulden und unzureichende Klimafinanzierung.

Rückblick auf den ersten Klimagipfel

Im Jahr 2023 verabschiedeten die afrikanischen Staats- und Regierungschefs beim ersten Klimagipfel in Nairobi eine Vision für Afrika als Zentrum für saubere Energie. Die Erklärung von Nairobi betonte, dass der Kontinent über 60 % der weltweit besten Solarressourcen und 30 % der wichtigen Mineralreserven für saubere Technologien verfügt. Ziel ist es, die Kapazitäten für erneuerbare Energien bis 2030 von 50 Gigawatt auf 300 Gigawatt zu steigern.

Aktuelle Herausforderungen

Präsident Ruto wies darauf hin, dass Afrika gegen zahlreiche Widrigkeiten ankämpft, darunter eine lähmende Verschuldung und ein erhebliches Defizit bei der Klimafinanzierung. Der Fortschrittsbericht zeigt, dass Afrika nur 2 % der globalen Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe beiträgt, was im Vergleich zu 11 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Kontinents gering ist.

Notwendige Massnahmen und Reformen

  • Ein neues Finanzparadigma wird gefordert, um die Lücke zwischen Ambitionen und Umsetzung zu schliessen.
  • 32 afrikanische Länder befinden sich in einer Schuldenkrise, und die Auslandsverschuldung übersteigt 680 Milliarden Dollar.
  • Es wird ein schnellerer Schuldenerlass und eine Überprüfung internationaler Abgaben für fossile Brennstoffe gefordert.

Die Initiative zur grünen Industrialisierung, die mit 100 Milliarden US-Dollar unterstützt wird, zielt darauf ab, Projekte für erneuerbare Energien voranzutreiben und die lokale Wertschöpfung zu fördern.

Ausblick auf zukünftige Entwicklungen

Experten betonen die Notwendigkeit einer stärkeren regionalen Zusammenarbeit und einer Umorientierung der Strategien, um kritische Mineralien vor Ort zu verarbeiten, anstatt sie ins Ausland zu exportieren. Der Gipfel in Äthiopien bietet eine Plattform, um die laufenden Initiativen zu konsolidieren und neue Partnerschaften zu entwickeln, die Afrika helfen könnten, seine Ziele für eine nachhaltige Industrialisierung zu erreichen.

Fazit

Der zweite Afrikanische Klimagipfel könnte entscheidend für die zukünftige Entwicklung Afrikas in der grünen Industrialisierung sein. Die Herausforderungen sind erheblich, doch mit einer vereinten Anstrengung der afrikanischen Staaten und der internationalen Gemeinschaft könnte der Kontinent seine Vision einer klimasicheren und nachhaltigen Zukunft verwirklichen.

Redaktion
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Redaktion schreibt bei Nachhaltiger24 über erneuerbare energien (wind/wasser) – mit Fokus auf praxisnahe Tipps, fundierte Quellen und Schweizer Rahmenbedingungen.

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