Rückgang der PPA-Preise in Europa: Solarenergie bleibt im Fokus

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Im August dieses Jahres ist ein leichter Rückgang der Preise für europäische Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA) verzeichnet worden. Laut der Schweizer Beratungsfirma Pexpark fielen die PPA-Preise um 0,6 % und erreichten Ende August einen Wert von 48,78 € pro Megawattstunde (MWh), verglichen mit 49,09 € pro MWh im Juli. Diese Entwicklung ist insbesondere auf gesunkene PPA-Preise in Polen und Frankreich zurückzuführen.

Ein Rückgang der polnischen PPA-Preise um 2,9 % führte zu einem Rückgang der Preise für Abnahmeverträge in ganz Europa. Bild: Emeren Group.

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Preisentwicklung in Europa

Die Analyse des Pexapark Brief, der die alten monatlichen „PPA Times“-Berichte abgelöst hat, zeigt, dass die europäischen PPA-Preise einen leichten Rückgang erfahren haben. Dieser Trend ist besonders stark in Polen zu beobachten, wo die PPA-Preise im Monatsvergleich um 2,9 % gesenkt wurden. Auch in Frankreich wurde ein Rückgang um 2,5 % festgestellt. Die sinkenden Preise in diesen Ländern werden auf die niedrigeren Kosten für Kohleverträge zurückgeführt, was sich auf den thermisch geprägten Strommix in Polen auswirkt.

Marktentwicklung in Deutschland

Im Gegensatz zu den Entwicklungen in Polen und Frankreich stiegen die PPA-Preise in Deutschland zwischen Juli und August um 1 %. Dies könnte darauf hindeuten, dass der deutsche Markt unter anderen Bedingungen operiert und möglicherweise widerstandsfähiger gegenüber den Preisschwankungen in anderen europäischen Ländern ist.

Steigende Vertragsabschlüsse im September

Obwohl die Pexpark-Berichte für September noch ausstehen, deutet die bisherige Datenlage darauf hin, dass das Tempo der neuen PPA-Abschlüsse in den ersten Wochen des Septembers zugenommen hat. Im August wurden lediglich neun PPAs mit einer Gesamtkapazität von 450 Megawatt (MW) unterzeichnet. In den ersten drei Wochen des Septembers hingegen wurden bereits 12 Verträge abgeschlossen, die eine Kapazität von 421,3 MW abdecken. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die vertraglich vereinbarte PPA-Kapazität im September mindestens auf dem Niveau des Augusts bleibt.

Solarenergie als Hauptakteur

Die Solarenergie spielt in diesem Markt weiterhin eine zentrale Rolle. Im August wurde ein Solarvertrag über 150 MW und im September ein weiterer Vertrag über 100 MW unterzeichnet, was zeigt, dass Solarprojekte nach wie vor den Grossteil der neuen PPA-Abschlüsse ausmachen. Tatsächlich machen Solarenergieverträge die Hälfte der bisher im September unterzeichneten Verträge aus. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass Solarenergie nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine wirtschaftlich attraktive Option für Investoren und Unternehmen darstellt.

Vergleich mit Vorjahren

Im Vergleich zu den vertraglich vereinbarten Kapazitäten in den vorhergehenden Monaten zeigt sich eine gewisse Volatilität. Im Juni wurden PPA-Kapazitäten von 1,4 GW vereinbart, während im Mai nur 178 MW erreicht wurden. Die Kapazitätsvolumina für August und September 2024 waren jedoch mit 474 MW bzw. 1,1 GW höher. Damit wird deutlich, dass während der Monate des Jahres eine stetige Bewegung im Markt erkennbar ist, die sowohl durch Preisschwankungen als auch durch unterschiedliche regionale Entwicklungen bedingt ist.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die PPA-Preise in Europa im August leicht gesunken sind, wobei die Solarenergie weiterhin eine herausragende Rolle in der Marktlandschaft spielt. Die Entwicklungen in Polen und Frankreich haben signifikante Auswirkungen auf die Preise, während der deutsche Markt eine andere Richtung einschlägt. Die steigende Anzahl neuer PPAs im September könnte auf ein wachsendes Interesse an erneuerbaren Energien und insbesondere an solarbetriebenen Projekten hinweisen. Unternehmen und Investoren sollten sorgfältig die Marktbedingungen beobachten, um von den Chancen im sich wandelnden Energiemarkt zu profitieren.

Paul Steiner
Paul Steiner
Paul Steiner schreibt bei Nachhaltiger24 über klimaschutz & umweltpolitik – mit Fokus auf praxisnahe Tipps, fundierte Quellen und Schweizer Rahmenbedingungen.

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