Ab dem 12. Oktober 2025 wird die Schweiz das neue Entry/Exit System (EES) einführen, welches die digitalen Passkontrollen für Drittstaatsangehörige im Schengen-Raum umfasst. In einem entscheidenden Schritt hin zu einer umfassenden Digitalisierung des Grenzverkehrs wird diese Massnahme in den Flughäfen Basel und Genf zunächst getestet, gefolgt von anderen bedeutenden Flughäfen wie Zürich, Dübendorf und Bern-Belp ab Mitte November 2025.
Das Entry/Exit System und seine Funktionsweise
Das Entry/Exit System ist ein elektronisches System zur Registrierung von Ein- und Ausreisen in die Schengen-Zone. Es hat zum Ziel, die bisherigen manuellen Passkontrollen zu ersetzen, die auf Einreisestempeln basierten. Ab dem Inkrafttreten des EES werden die Daten von Drittstaatsangehörigen digital erfasst. Dies beinhaltet Informationen über den Zeitpunkt und den Ort der Einreise sowie biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtsaufnahmen.
Für Schweizer Staatsbürger und Bürger der EU bleibt der bisherige Ablauf unverändert. Das EES zielt darauf ab, die Effizienz an den Grenzen zu steigern und gleichzeitig die Einhaltung der Aufenthaltsbestimmungen zu gewährleisten. Insbesondere die Überwachung von Mehrfachidentitäten und das Aufspüren von Visaüberschreitungen wird durch dieses System erleichtert.
Vorbereitung und Umsetzung an den Schweizer Flughäfen
Die Vorbereitungen für die Einführung des EES am Flughafen Zürich sind bereits im Gange. Flughafenbetreiber haben angekündigt, dass die Einführung voraussichtlich ohne gravierende Beeinträchtigungen für Reisende verlaufen wird. Dennoch sollten Passagiere in der Übergangszeit mit zusätzlichen Wartezeiten bei den Passkontrollen rechnen.
Ein umfassendes Informationssystem und geschultes Personal sollen sicherstellen, dass die Umstellung so reibungslos wie möglich erfolgt. Reisende sind eingeladen, sich im Voraus über die neuen Abläufe zu informieren, um mögliche Unannehmlichkeiten zu minimieren.
Datenschutzbedenken im Zusammenhang mit dem EES
Die Einführung des Entry/Exit Systems hat auch kritische Stimmen bezüglich des Datenschutzes laut werden lassen. Kritiker warnen vor der zentralen Speicherung biometrischer Daten in einem EU-System, was potenzielle Risiken für den Datenschutz und Missbrauch von Informationen mit sich bringen könnte. Datenschützer in der Schweiz beobachten die Entwicklung mit Besorgnis, insbesondere hinsichtlich der Zugriffsmöglichkeiten auf diese sensiblen Daten.
Die Bedenken um den Datenschutz stehen im Kontrast zu den Vorteilen eines effizienteren Grenzverkehrs. Die Schweizer Behörden sind gefordert, sowohl die Sicherheit der Reisenden als auch den Schutz ihrer persönlichen Daten zu gewährleisten.
Fazit: Ein Schritt in die digitale Zukunft
Die Einführung des Entry/Exit Systems in der Schweiz markiert einen bedeutenden Schritt in der Digitalisierung des Grenzverkehrs. Dieses neue System wird voraussichtlich Millionen von Reisenden betreffen, die in die Schweiz oder über die Schweiz in den Schengenraum reisen. Die Verwaltung der Ein- und Ausreisen wird durch die neue Technologie erheblich vereinfacht, birgt jedoch auch Herausforderungen in Bezug auf den Datenschutz.
Um künftige Reisen zu erleichtern, wird empfohlen, dass Reisende sich bereits jetzt über die bevorstehenden Änderungen informieren. Das Staatssekretariat für migration (SEM) stellt auf seiner Website bereits erste Hinweise und Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Verfügung. Die bevorstehenden Veränderungen bieten sowohl Chancen als auch Risiken, die es im Blick zu behalten gilt, während die Schweiz sich auf ein neues Kapitel der digitalen Grenzkontrollen vorbereitet.