Rosen sind zweifellos eine der beliebtesten Pflanzen in unseren Gärten, aber die richtige Pflege kann eine Herausforderung darstellen. Besonders um den Herbst herum stellen sich viele Gärtner die Frage, ob und wie sie ihre Rosen schneiden sollten. Während viele versuchen, Ordnung ins Beet zu bringen, warnen Experten vor den möglichen Risiken eines Herbstschnittes. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Aspekte und Empfehlungen rund um das Thema Rosenschnitt im Herbst beleuchten.
Die Gefahren eines Herbstschnittes
Im Herbst bereiten sich Rosen auf die Winterruhe vor. Ein kräftiger Rückschnitt in dieser Phase kann erhebliche Schäden verursachen. Besonders anfällig sind die frischen Schnittstellen für Frost, was zu einem Absterben der Triebe führen kann. Ein Rückschnitt im späten Herbst, speziell im November oder Dezember, birgt das Risiko, dass die Pflanzen nicht mehr in der Lage sind, sich zu regenerieren, bevor der Frost einsetzt. Experten raten dazu, den kräftigen Rückschnitt bis zum Frühjahr zu verschieben.
Wann ein Schnitt dennoch sinnvoll sein kann
Trotz der Risiken gibt es Situationen, in denen ein vorsichtiger Schnitt im Herbst sinnvoll sein kann. Bei Strauchrosen mit langen, schweren Trieben, die im Winter unter der Schneelast brechen könnten, ist es ratsam, die Zweige leicht einzukürzen. Auch bei Hochstammrosen kann es hilfreich sein, die Krone zu verkleinern, um den Winterschutz zu erleichtern. In diesen Fällen sollten die Gärtner vorsichtig vorgehen und nicht mehr als ein Drittel der Pflanze zurückschneiden. Ein Schnitt in den frühen Herbstmonaten gibt den Pflanzen die Möglichkeit, ihre Wunden zu schliessen, bevor die ersten Frostnächte eintreffen.
Pflege der Strauchrosen im Herbst
Strauchrosen bilden eine vielfältige Gruppe, die unterschiedliche Schnittweisen erfordert. Hier sind einige wichtige Hinweise:
- Öfterblühende Strauchrosen: Diese modernen Sorten blühen an den jungen Trieben. Hier sollten die kräftigen Langtriebe aus dem Vorjahr nur um etwa ein Drittel eingekürzt werden. Verzweigungen zweiter und dritter Ordnung werden auf drei bis fünf Augen zurückgeschnitten. Wählen Sie drei bis fünf Haupttriebe aus und entfernen Sie schwache oder vergreiste Triebe am Ansatz.
- Einmalblühende Strauchrosen und Wildrosen: Diese blühen an älteren Trieben. Ein starker Frühjahrsschnitt kann die Blüte beeinträchtigen. Daher sollten nur abgestorbene Zweige entfernt werden, während kleinere Schnittmassnahmen auf den Sommer nach der Blüte verschoben werden sollten.
- Kleinstrauchrosen und Bodendeckerrosen: Diese gelten als besonders pflegeleicht. Hier genügt es, alle drei bis vier Jahre die alten Triebe auszulichten und die jungen Triebe jedes Frühjahr um ein Drittel bis zur Hälfte zu kürzen.
Herbstpflege für gesunde Rosen
Zusätzlich zum vorsichtigen Schnitt ist eine umfassende Herbstpflege entscheidend für das Überstehen des Winters. Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile sowie verblühte Blüten, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Herabgefallenes Laub sollte nicht auf den Kompost, sondern über die Biotonne entsorgt werden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Im Herbst sollten Sie zudem Düngergaben vermeiden, da neue Triebe frostempfindlich sind. Die letzte Düngung sollte spätestens Ende Juni erfolgen. Eine der wichtigsten Schutzmassnahmen für Rosen im Winter ist das Anhäufeln. Bedecken Sie den unteren Bereich der Rose mit Erde, Kompost oder Mulch, um die Veredelungsstelle zu schützen. Hochstammrosen können zusätzlich mit luftdurchlässigem Material wie Tannengrün oder Vlies umwickelt werden.
Fazit
Die Pflege von Rosen im Herbst erfordert ein besonderes Augenmerk und eine wohlüberlegte Vorgehensweise. Ein kräftiger Rückschnitt im Herbst kann mehr schaden als nützen, doch mit der richtigen Technik und den geeigneten Zeitpunkt für den Schnitt lassen sich auch in dieser Jahreszeit positive Ergebnisse erzielen. Mit der richtigen Pflege und Schutzmassnahmen können Rosen gesund in den Winter gehen und im nächsten Frühling erneut prächtig erblühen.