Kurkuma und Zahnaufhellung: Was funktioniert wirklich?

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In der digitalen Welt kursieren zahlreiche DIY-Methoden zur Zahnaufhellung, von Backpulver über Kokosöl bis hin zu Kurkuma. Letzteres hat in den sozialen Medien eine Art Kultstatus erlangt und wird häufig als Wundermittel für strahlend weisse Zähne angepriesen. Doch ist Kurkuma tatsächlich geeignet, um die Zähne aufzuhellen, oder schadet es mehr, als dass es nutzt? Zahnärztin Hannah Selzner klärt auf.

Kurkuma: Ein genauer Blick auf die Wirkung

Kurkuma, ein leuchtend gelbes Gewürz aus der Wurzel der Kurkumapflanze, findet sich vor allem in der indischen und südostasiatischen Küche. Obwohl das Gewürz wegen seines Inhaltsstoffes Curcumin für seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist, kann es laut Selzner die Zähne nicht aufhellen. Im Gegenteil, die intensive Farbe des Kurkumas könnte sogar zu Verfärbungen führen. «Kurkuma kann die Zähne oder auch Zahnersatz eher verfärben», sagt die Expertin.

Hausmittel im Test: Was hilft und was schadet?

Die Suche nach natürlichen Hausmitteln zur Zahnaufhellung ist weit verbreitet. Jedoch ist nicht alles, was im Internet empfohlen wird, auch tatsächlich hilfreich oder sicher.

Backpulver: Ein No-Go für gesunde Zähne

Ein weiteres beliebtes Hausmittel auf Social Media ist Backpulver. Hannah Selzner warnt allerdings davor: «Backpulver ist zu aggressiv für den Zahnschmelz und kann ihn dauerhaft schädigen.» Anstelle von erfolgreichen Ergebnissen kann es also leicht zu Schäden führen, die sich nicht so schnell zurückbilden lassen.

Kokosöl: Kein bleichender Effekt

Kokosöl wird ebenfalls häufig als Wundermittel angepriesen. Doch wie bei Kurkuma gibt es auch hier kein wissenschaftlich fundiertes Argument für den bleichenden Effekt. Selzner betont: «Kokosöl hat keinen aufhellenden Effekt auf die Zähne.» Die Kombination von Kokosöl mit Kurkuma bringt demnach keinen zusätzlichen Nutzen.

Bleaching-Strips: So gut, wie der Zustand der Zähne

Beim Thema Bleaching sind Bleaching-Strips eine der wenigen Methoden, die eine leichte Aufhellung der Zähne bewirken können. «Hat jemand eine gute Mundhygiene und lässt die Zähne vor der Anwendung professionell reinigen, können Bleaching-Strips die Zähne leicht aufhellen», erklärt Selzner. Es ist jedoch wichtig, dass die Zähne frei von Zahnstein oder Plaque sind, sonst wird der gewünschte Effekt nicht eintreten.

Kamillentee bei Zahnfleischreizungen

Ein Hausmittel, das tatsächlich hilfreich sein kann, ist Kamillentee. Er kann bei Zahnfleischreizungen unterstützend wirken. Dennoch sollte man auch hier zunächst klären, was die Ursache der Reizung ist, bevor man zur Selbstmedikation greift.

Typische Fehler bei der Zahnhygiene

Hannah Selzner hebt hervor, dass viele Menschen häufig Fehler in ihrer Mund- und Zahnhygiene machen, die zu weiteren Problemen führen können:

  • Vernachlässigung der Zahnzwischenräume und der Zunge: Dies kann Zahnfleischentzündungen, Karies und Mundgeruch begünstigen.
  • Zähne mit zu viel Druck oder harten Bürstenköpfen putzen: Viele glauben, dass dies zu einem besseren Reinigungsergebnis führt; tatsächlich schädigt es jedoch die Zahnsubstanz und das Zahnfleisch.
  • Milchzähne weniger beachten: Der Mythos, dass Milchzähne nicht gründlich gereinigt werden müssen, ist gefährlich. Diese Zähne sind sehr kariesanfällig und erfüllen eine wichtige Funktion als Platzhalter für die bleibenden Zähne.

Was hilft wirklich, um weisse Zähne zu bekommen?

Wer wirklich ein strahlendes Lächeln möchte, sollte sich auf professionelle Zahnersatzmethoden verlassen. Ein professionelles Bleaching bei einem Zahnarzt oder in einer Dentalhygiene-Praxis gilt als die effektivste und sicherste Methode. Dabei dringt Peroxid in den Zahnschmelz ein und oxidiert die Farbpigmente, wodurch die Zähne aufhellen.

Damit der Effekt möglichst lange anhält, empfiehlt Selzner zusätzlich folgende Prophylaxen:

  • Färbende Lebensmittel wie Curry, Rotwein und rote Beeren möglichst vermeiden.
  • Den Kaffeekonsum reduzieren.
  • Aufhören zu rauchen.

Was die Zahnpasta betrifft, erläutert Selzner, dass spezielle Whitening-Zahnpasten zwar oberflächliche Verfärbungen entfernen können, sie jedoch kein Ersatz für ein professionelles Bleaching sind. Zudem rät sie vom langfristigen Gebrauch von solchen Zahnpasten ab, da diese oft abrasiv sind und den Zahnschmelz schädigen können.

Fazit

Zusammenfassend ist die Verwendung von Kurkuma zur Zahnaufhellung ein Mythos, der mehr schadet als nützt. Statt auf unsichere Hausmittel zu setzen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zahnärzte bieten effektive Bleaching-Methoden an, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und langfristig gesunde Ergebnisse erzielen. Eine gute Mundhygiene ist unerlässlich, um die Gesundheit der Zähne zu erhalten und unerwünschte Verfärbungen zu vermeiden.

Redaktion
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Redaktion schreibt bei Nachhaltiger24 über erneuerbare energien (wind/wasser) – mit Fokus auf praxisnahe Tipps, fundierte Quellen und Schweizer Rahmenbedingungen.

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