Erster Todesfall durch Zecken-Fleischallergie

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Quelle: Openverse (by) · © Ikar.us · Zecken

Einführung in das Alpha-Gal-Syndrom

Das Alpha-Gal-Syndrom (AGS) ist eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Allergie, die durch Zeckenstiche ausgelöst wird. Betroffene entwickeln eine Überempfindlichkeit gegen rotes Fleisch und bestimmte tierische Produkte. Im September 2024 kam es in den USA zum ersten dokumentierten Todesfall, der direkt mit dieser Erkrankung in Verbindung steht. Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf eine wachsende Gesundheitsbedrohung, die durch den Klimawandel und die Ausbreitung von Zecken begünstigt wird.

Basierend auf aktuellen Berichten der US-Gesundheitsbehörde CDC könnten allein in den USA bis zu 450.000 Menschen betroffen sein. In Deutschland und der Schweiz steigen die Fallzahlen ebenfalls, wie Studien und medizinische Berichte zeigen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, den ersten Todesfall und Präventionsmassnahmen, gestützt auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Berichte aus zuverlässigen Quellen wie dem Journal of Allergy and Clinical Immunology sowie der Tagesschau.

Ursachen und Auslöser des Syndroms

Das Alpha-Gal-Syndrom entsteht nicht durch einen Infektionserreger, sondern durch eine immunologische Reaktion. Der Auslöser ist das Kohlenhydrat Galactose-α-1,3-Galactose (Alpha-Gal), das in den Zellen vieler Säugetiere vorkommt, aber nicht beim Menschen. Wenn eine Zecke, die zuvor ein Säugetier gebissen hat, einen Menschen sticht, gelangt Alpha-Gal über den Speichel in den Körper.

Das Immunsystem bildet dann Antikörper gegen diesen Zucker. Bei späterem Verzehr von rotem Fleisch – wie Rind, Schwein oder Wild – oder Milchprodukten wird eine allergische Reaktion ausgelöst. Symptome treten oft verzögert auf, typischerweise drei bis sechs Stunden nach der Mahlzeit, was die Diagnose erschwert.

Betroffene Zeckenarten

Nicht alle Zecken übertragen das Syndrom. In den USA ist der Lone-Star-Tick (Amblyomma americanum) der Hauptverursacher. In Europa, einschliesslich Deutschland und der Schweiz, wird der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) mit Fällen in Verbindung gebracht. Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass auch Milben eine Rolle spielen könnten, wie eine Studie aus dem Jahr 2018 andeutet.

Laut der Wikipedia und medizinischen Quellen wie der Deutschen Apotheker Zeitung ist die Sensibilisierung nicht durch Nahrungsaufnahme, sondern durch den Hautkontakt mit dem Allergen entscheidend. Der Klimawandel fördert die Ausbreitung dieser Zecken, was zu steigenden Fallzahlen führt.

Aktuelle Zahlen und Verbreitung

Neueste Schätzungen der CDC aus dem Jahr 2023 sprechen von 110.000 bis 450.000 Betroffenen in den USA, was AGS zur zehnten häufigsten Nahrungsmittelallergie macht. In Deutschland berichten Quellen wie die Apotheken Umschau und die Barmer Krankenkasse von zunehmenden Fällen, wenngleich genaue Zahlen schwer zu ermitteln sind, da viele Betroffene ihre Allergie nicht erkennen.

Eine Studie in der Tulsa Health Department vom September 2025 hebt die wachsende Prävalenz in Oklahoma hervor, wo der Lone-Star-Tick weit verbreitet ist. In Europa, insbesondere in Deutschland, meldet die SWR Kultur im Juli 2025 Hunderte von Fällen, mit einer Dunkelziffer, die weitaus höher liegen könnte. Berichte aus dem Jahr 2023 von Focus Online und t-online schätzen, dass Zehntausende in den USA betroffen sind, und die Zahlen steigen jährlich.

In der Schweiz wurden Fälle dokumentiert, wie 20 Minuten berichtet, und Experten warnen vor einer Zunahme durch mildere Winter und erweiterte Zeckenhabitate. Weltweit gibt es Meldungen aus Australien, wo eine andere Zeckenart involviert ist, und aus Teilen Asiens.

Statistische Einblicke

  • USA: 110.000 identifizierte Verdachtsfälle zwischen 2010 und 2022 (CDC).
  • Deutschland: Steigende Fälle seit 2023, mit Schätzungen von Hunderten bis Tausenden (Apotheken Umschau).
  • Europa: Häufigkeit korreliert mit Ixodes ricinus-Verbreitung, betroffen vor allem ländliche Gebiete.
  • Globale Trend: Zunahme um 10-15% pro Jahr durch Klimaveränderungen (basierend auf ORF und Focus Online).

Der erste dokumentierte Todesfall

Im September 2024 starb ein 47-jähriger Pilot aus New Jersey, USA, nach dem Verzehr eines Hamburgers. Der Mann, der zuvor keine bekannten Allergien hatte, erlitt schwere Symptome: Bauchschmerzen, Erbrechen und Bewusstlosigkeit. Er wurde in seinem Badezimmer gefunden und konnte trotz Rettungsmassnahmen nicht gerettet werden.

Die Obduktion ergab zunächst keinen klaren Grund, und der Tod wurde als «plötzlich und ungeklärt» klassifiziert. Die Witwe des Verstorbenen liess jedoch eine Blutuntersuchung durchführen, die hohe Werte von Alpha-Gal-spezifischen Antikörpern ergab. Forscher um Thomas Platts-Mills von der University of Virginia bestätigten im Journal of Allergy and Clinical Immunology, dass eine anaphylaktische Reaktion die Todesursache war.

Dies ist der erste offiziell bestätigte Todesfall durch AGS. Der Mann hatte zwei Wochen zuvor ähnliche Symptome nach dem Essen von Rindfleisch erlebt, die er jedoch ignorierte. Berichte von 20 Minuten und Focus Online beschreiben, wie die Familie zunächst an eine Lebensmittelvergiftung dachte.

Details zum Vorfall

Der Betroffene war auf einem Campingausflug, als die erste Reaktion auftrat. Nach dem Verzehr von Rindfleisch litt er unter starkem Durchfall und Erbrechen, fühlte sich dem Tode nahe. Die Symptome klangen ab, doch beim nächsten Mal – einem Hamburger – eskalierten sie tödlich. Die Zeitverzögerung von viereinhalb Stunden ist typisch für AGS.

Posts auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) diskutieren den Fall, mit Nutzern, die auf die Gefahren hinweisen, ohne spezifische Quellen zu nennen. Mediale Berichte, darunter von NewsWest9 und 20 Minuten, bestätigen die Details und betonen die Wichtigkeit früherer Diagnose.

Symptome und Diagnose

Die Symptome von AGS variieren von mild bis lebensbedrohlich. Häufig treten sie verzögert auf, was die Verbindung zum Fleischverzehr erschwert.

  • Hautreaktionen: Juckreiz, Nesselsucht, Schwellungen.
  • Verdauungsprobleme: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
  • Atemwege: Atemnot, Keuchen.
  • Schwere Fälle: Anaphylaxie mit Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit und Tod.

Diagnose erfolgt durch Bluttests auf IgE-Antikörper gegen Alpha-Gal. Viele Betroffene bleiben undiagnostiziert, da Symptome mit anderen Allergien verwechselt werden. Quellen wie mein-allergie-portal.com und NDR raten zu spezialisierten Tests nach Zeckenstichen.

Behandlung und Management

Es gibt keine Heilung, aber Vermeidung ist Schlüssel. Betroffene müssen rotes Fleisch meiden, Geflügel und Fisch sind meist sicher. Milchprodukte und Gelatine können ebenfalls problematisch sein. In schweren Fällen werden Epinephrin-Injektoren empfohlen.

Medizinische Berichte aus der Deutschen Apotheker Zeitung warnen vor Arzneimitteln mit tierischen Hilfsstoffen, die Alpha-Gal enthalten könnten. Therapeutische Ansätze umfassen Antihistaminika und Immuntherapien, die jedoch experimentell sind.

Prävention und Risikominderung

Der beste Schutz ist die Vermeidung von Zeckenstichen. Experten empfehlen:

  • Schutzkleidung: Lange Hosen, Ärmel und Socken in Waldgebieten.
  • Repellents: DEET-haltige Sprays oder Permethrin für Kleidung.
  • Körperkontrollen: Nach Outdoor-Aktivitäten gründlich absuchen.
  • Impfungen: Gegen FSME, die Zecken übertragen, aber nicht direkt gegen AGS.

In Gebieten mit hohem Zeckenrisiko, wie Teilen der USA und Europas, raten Behörden zu Vorsicht. Der Tulsa Health Department betont Aufklärungskampagnen, um das Bewusstsein zu schärfen.

Hintergründe und gesellschaftliche Auswirkungen

AGS hat weitreichende Konsequenzen. Viele Betroffene müssen ihre Ernährung umstellen, was zu veganen oder vegetarischen Lebensstilen führt. Wirtschaftlich belastet es die Fleischindustrie, da sensibilisierte Personen Produkte meiden.

Wissenschaftlich ist AGS ein Beispiel für tick-borne diseases, die durch Umweltveränderungen zunehmen. Studien deuten auf eine Verbindung zu anderen Allergien hin, und Forschung an der University of Virginia sucht nach besseren Diagnosemethoden.

In den Medien, wie in Berichten von Tagesschau und SWR, wird diskutiert, ob AGS ein Symptom des Klimawandels ist. Mildere Winter erlauben Zecken, sich weiter auszubreiten, was Fallzahlen in neuen Regionen steigert.

Internationale Perspektiven

In Australien wird das Syndrom durch die Ixodes holocyclus-Zecke verursacht, mit ähnlichen Symptomen. In Afrika und Asien gibt es aufstrebende Fälle. Globale Gesundheitsorganisationen wie die WHO beobachten den Trend, da er mit Biodiversitätsverlust zusammenhängt.

Kompaktes Fazit

Der erste Todesfall durch Alpha-Gal-Syndrom unterstreicht die Dringlichkeit, Zeckenrisiken ernst zu nehmen. Mit steigenden Fallzahlen weltweit ist Prävention entscheidend: Schützen Sie sich vor Stichen, achten Sie auf Symptome und suchen Sie bei Verdacht medizinischen Rat. Frühe Diagnose kann Leben retten und hilft, diese versteckte Bedrohung zu managen.

Erstellt am 16.11.2025 von der Redaktion Nachhaltiger24.ch

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Redaktion schreibt bei Nachhaltiger24 über erneuerbare energien (wind/wasser) – mit Fokus auf praxisnahe Tipps, fundierte Quellen und Schweizer Rahmenbedingungen.

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