In einer Zeit, in der militärische Drohnen zunehmend zur Bedrohung für traditionelle Kriegsschiffe werden, arbeitet China an einer fortschrittlichen Abwehrtechnologie, die als «Grosse Mauer für das digitale Zeitalter» bezeichnet wird. Diese neue Verteidigungsstrategie soll nicht nur die Sicherheit von Kriegsschiffen auf See erhöhen, sondern auch einen Paradigmenwechsel in der Kriegsführung darstellen. Ziel ist es, die Bedrohung durch Tausende von Drohnen, die in Schwärmen angreifen, erfolgreich abzuwehren.

Ein Typ 071 Kriegsschiff
© US Navy

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Die Bedrohung durch militärische Drohnen
Die Vorteile von militärischen Drohnen sind unbestreitbar: Sie sind kostengünstiger als grosse Kriegsschiffe und können in verschiedenen Missionen eingesetzt werden. Diese Vorteile machen sie jedoch auch zu einer ernsthaften Bedrohung, insbesondere wenn sie in grossen Schwärmen agieren. Chinesische Forscher haben erkannt, dass herkömmliche Verteidigungsstrategien nicht ausreichen, um diesen neuen Herausforderungen zu begegnen, und entwickeln daher eine mehrschichtige Abwehrinfrastruktur.
Ein umfassendes Abwehrsystem
Das geplante System kombiniert verschiedene Technologien, darunter Laser, Mikrowellenwaffen und Hyperschallraketen. Der Hyperschall-Marschflugkörper CJ-1000 ist eines der zentralen Elemente dieser neuen Verteidigungstechnik und soll in der Lage sein, auch drohnentragende Frachtflugzeuge aus einer Entfernung von Tausenden Kilometern zu treffen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist ein ausgeklügeltes Netzwerk aus Satelliten und KI-basierten Sensoren. Dieses Netzwerk wird eingesetzt, um Drohnenangriffe intelligent zu erkennen und eine lückenlose Zielverfolgung zu gewährleisten. Die Forscher kombinieren verschiedene Sensorarten wie Radar-, Infrarot-, Funkfrequenz-, optische und akustische Sensoren, um die Effektivität des Systems zu maximieren.
Das dynamische Kill-Netz
Ein zentrales Merkmal dieses neuen Abwehrsystems ist das Konzept des dynamischen Kill-Netzes. Dieses soll das herkömmliche «Observe–Orient–Decide–Act»-Prinzip ablösen, welches als zu langsam und unflexibel angesehen wird. Das dynamische Kill-Netz ermöglicht es Kriegsschiffen, Sensoren und Waffensysteme mithilfe von Künstlicher Intelligenz in Echtzeit neu auszurichten, selbst wenn Teile des Netzwerks beschädigt sind.
Herausforderungen und Kostenfaktoren
Trotz der vielversprechenden Technologie bleibt eine der grössten Herausforderungen der Kostenfaktor. Die Entwicklung und Implementierung dieses neuen Abwehrsystems wird voraussichtlich deutlich teurer sein als die Drohnen, die von potenziellen Gegnern eingesetzt werden. Dies könnte die Effektivität des Systems beeinträchtigen, da die Kosten für die Abwehr eine kritische Rolle spielen, wenn es darum geht, die Einsatzbereitschaft und Wirtschaftlichkeit der Marine zu gewährleisten.
Die Zukunft der Kriegsführung
Mit der Einführung dieser neuen Verteidigungstechnologien könnte China einen entscheidenden Schritt in der Anpassung an die moderne Kriegsführung machen. Die Kombination aus Laser- und Hyperschalltechnologie stellt einen innovativen Ansatz dar, um sich gegen die sich verändernden Bedrohungen durch militärische Drohnen zu wappnen. Das geplante System könnte nicht nur die Sicherheit der chinesischen Marine erhöhen, sondern auch als Modell für andere Länder dienen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.
Schlussfolgerung
Chinas Ansatz zur Bekämpfung von Drohnenschwärmen zeigt, wie ernst das Land die Bedrohung durch unbemannte Luftfahrzeuge nimmt und wie wichtig es ist, mit technologischen Innovationen Schritt zu halten. Mit der Entwicklung des «dynamischen Kill-Netzes» und der Integration von KI und fortschrittlichen Waffensystemen könnte China seine militärische Effizienz erheblich steigern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologien in der Praxis bewähren und welche Auswirkungen sie auf die globale Sicherheitslage haben werden.