Die älteste mobile Geisterbahn der Welt, die Wiener-Prater-Geisterbahn, hat in diesem Jahr ihren Weg zurück auf die Basler Herbstmesse gefunden. Nach Jahren der Unsicherheit und Lagerung ist die Geisterbahn erneut zum Leben erweckt worden, und die Besucher zeigen sich begeistert von der Rückkehr des Spuks.
Ein beliebtes Ausflugsziel in Basel
Die Präsenz der Geisterbahn auf der Basler Herbstmesse hat sowohl alte Erinnerungen bei den Besuchern wachgerufen als auch neue Generationen in ihren Bann gezogen. Luzia, die im Fahrkartenhäuschen der Bahn sitzt, berichtet: «Das erste Wochenende war mega gut. Es kamen super viele Leute.» Viele ältere Besucher, die die Bahn aus ihrer Kindheit kennen, bringen nun ihre Grosskinder mit, während auch zahlreiche junge Menschen sich an dem Gruselvergnügen erfreuen.
Die Geschichte der Geisterbahn
Die Wiener-Prater-Geisterbahn wurde 1930 erbaut und gilt seitdem als die älteste mobile Geisterbahn der Welt. Ab dem Jahr 1952 war die Bahn ein fester Bestandteil der Basler Herbstmesse. Allerdings musste der damalige Besitzer im Jahr 2019 den Betrieb aus gesundheitlichen Gründen einstellen. Die Bahn wurde daraufhin für mehrere Jahre an einem unbekannten Ort gelagert, bis sie wieder in einem Inserat auf Ricardo auftauchte.
Der Förderverein und die Restaurierung
Um die Geisterbahn vor dem endgültigen Aus zu bewahren, gründete sich der Förderverein Geisterbahn Basel. Dieser sammelte durch Crowdfunding rund 17’000 Franken und erhielt zusätzlich 13’000 Franken von der Christoph-Merian-Stiftung. Rund 80 Freiwillige haben unermüdlich an der Restaurierung gearbeitet, um die Bahn in den Originalzustand zurückzuversetzen. Die Arbeit umfasste das Restaurieren, Flickarbeiten, sowie das Schrauben und Lackieren der Bahn.
Ein Erlebnis für Gross und Klein
Auf dem Petersplatz, wo die Geisterbahn aufgestellt ist, lässt sich die Begeisterung der Besucher beobachten. Ein Vater und sein Sohn, der auf seinen Schultern sitzt, diskutieren, ob sie sich trauen sollen. Währenddessen sorgt ein älterer Herr dafür, dass der Spass nicht zu lange auf sich warten lässt und springt mit einem begeisterten «Juhuuuu» in die Bahn.
Die Redaktion von 20 Minuten wagte sich ebenfalls auf eine Testfahrt. Die Fahrt begann mit einem Anstoss durch die mit einem zahnlosen Bösewicht bemalte Tür, gefolgt von einer rasanten Fahrt durch Dunkelheit und Lichtblitze. Aufnahmen von Gespenstern und anderen schaurigen Gestalten wurden mit zitternden Händen festgehalten, was die Nervenkitzel der Fahrt nur verstärkte.
Die Reaktionen der Besucher
Nach der fünfmintigen Fahrt kehrten die Besucher ins Tageslicht zurück, umgekehrt von den Ständen mit gebrannten Mandeln und Glühwein. Isabelle (46) und Caren (47) sind gerade aus der Bahn gekommen und können ihre Aufregung kaum verbergen: «Wir hatten keine Panik, aber sehr erschrocken haben wir uns schon – es war sehr lustig.»
Positive Aussichten für die Zukunft
Luzia äussert sich optimistisch über die kommenden Tage der Herbstmesse: «Wenn es so gut weiterläuft wie am Wochenende, sind wir sehr zufrieden. Und es entlastet sicher auch unser Portemonnaie.» Die Kosten für die Platzmiete sowie für den Auf- und Abbau sind nicht ohne. Viele der Vereinsmitglieder haben auch zinslose Darlehen aus ihrem eigenen Geld aufgenommen, um die Betriebskosten zu decken.
Ein bisschen Grusel macht Freude
Die Rückkehr der Wiener-Prater-Geisterbahn auf die Basler Herbstmesse bringt nicht nur Freude und Nostalgie zurück, sondern sorgt auch für ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. Die Mischung aus Gruselkram und Vergnügen zieht Menschen jeden Alters an und zeigt, dass Traditionen auch in der modernen Zeit ihren Platz haben können.
Die Geisterbahn aussieht, als hätte sie die Zeit überdauert und ist bereit, noch viele weitere Generationen in ihren Bann zu ziehen. Die Basler Herbstmesse ist jetzt ein wenig gruseliger, aber auch ein Stück weit fröhlicher geworden durch die Rückkehr dieser besonderen Attraktion. Es bleibt zu hoffen, dass die Geisterbahn auch in den nächsten Jahren weiterhin Teil der Messe bleiben wird und spannende Geschichten für alle Besucher bereithält.

