Laut APPA Renovables beeinträchtigen die starken Energiepreisunterschiede auf dem täglichen Markt sowie die Netzsättigung die Rentabilität des Eigenverbrauchs im Industriesektor. Die Einspeisung überschüssiger Energie ins Netz gestaltet sich schwierig. Der Branchenverband stellte fest, dass 19 % der im Jahr 2024 erzeugten Energie gedrosselt werden, was die Rentabilität weiter beeinträchtigt.
„In einer Zeit grosser geopolitischer Unsicherheit, insbesondere auf den Energiemärkten, dürfen wir nicht zulassen, dass mangelnde Investitionen in Netze und Speicher die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche beeinträchtigen“, sagte Jon Macías, Präsident von APPA Autoconsumo.
Stromausfall im April treibt Anstieg bei Privathaushalten und Batterien
Andererseits hat der Einsatz von Solar- und Batteriespeichern in Privathaushalten zugenommen, bedingt durch den Stromausfall auf der iberischen Halbinsel im vergangenen April (Premium-Zugang) und die Notwendigkeit von Versorgungssicherheit.
Der Eigenverbrauch in Privathaushalten ist zwischen H1 2024 und H1 2025 um 11,6 % gestiegen, wobei viele der neuen Anlagen so konzipiert sind, dass sie auf künftige Netzausfälle vorbereitet sind. Unterdessen wurde im H1 2025 bei Energiespeichern mit 146 MWh fast so viel Kapazität installiert wie im gesamten Jahr 2024. Die meisten Energiespeicher wurden als Nachrüstungen installiert und mit Solarsystemen in Privathaushalten gekoppelt.
Was die Aufteilung der Segmente betrifft, so wurden im H1 2025 im Privatsektor 58 MWh Speicher hinzugefügt, während im Industriesektor 88 MWh hinzukamen. Die Anschlussrate war jedoch im Privatsektor (30 %) höher als im Industriesektor (21 %).
„Der Markt für Privathaushalte ist besonders anfällig für Veränderungen, während der Industriemarkt rationaler ist. Der Stromausfall im April markierte einen Wendepunkt für die Bürger, die durch die Ausstattung bestehender Anlagen mit Batterien Versorgungssicherheit suchen“, erklärte Macías.
Laut dem spanischen Branchenverband ist die Installation von Speichern nicht nur die einzige Möglichkeit, angesichts der anhaltenden Netzüberlastung und der langen Wartezeiten für neue Anschlüsse eine höhere Stromversorgung zu gewährleisten, sondern bietet auch mehr Flexibilität bei der Elektrifizierung von Produktionsprozessen, verbessert die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und generiert durch die Bereitstellung von Flexibilitätsdienstleistungen für den Netzbetreiber zusätzliche Einnahmen.
Um dieses Potenzial auszuschöpfen, sei eine spezifische Regulierung, die Anreize für dezentrale Speicher schafft, unerlässlich, so der Branchenverband.
Darüber hinaus hob der Branchenverband die kürzlich veröffentlichte Kapazitätskarte für den Netzzugang für feste Nachfrage hervor. Die von der spanischen Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) veröffentlichte Karte zeigt, dass bereits über 83 % der Knotenpunkte gesättigt sind, was neue Nachfrageanschlüsse verhindert.
Vor diesem Hintergrund fordert APPA Renovables eine Reihe von Massnahmen zur Förderung des Eigenverbrauchs. Dazu gehören Steuersenkungen – bei der Körperschafts-, Grund- und Einkommensteuer –, die Bereitstellung von 10 % reservierter Kapazität an Transport- und Verteilzentren für den Eigenverbrauch oder eine spezielle Regelung für den Eigenverbrauch von Speichern, wie bereits erwähnt.
Unter den gegenwärtigen Umständen, da die Zahl der Eigenverbraucher Jahr für Jahr sinkt, geht der Branchenverband davon aus, dass der solare Eigenverbrauch das im spanischen Nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) festgelegte Ziel für 2030 nicht erreichen wird.