H3N2-Grippewelle: Schweiz in Alarmbereitschaft

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Quelle: Openverse (by-sa) · © Christoph Scholz · Grippewelle

Einführung

Die Grippesaison 2025/2026 steht vor der Tür, und Experten warnen vor einer potenziell schweren Welle durch das mutierte Influenza-Virus H3N2. In Grossbritannien bereiten sich Spitäler bereits auf eine Ausnahmesaison vor, mit steigenden Infektionszahlen vor allem unter Kindern und Jugendlichen. Auch in der Schweiz mehren sich die Anzeichen für einen Anstieg viraler Erkrankungen, wie Verkaufsdaten von Erkältungsmedikamenten zeigen. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen, basierend auf Daten des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Apothekerverbänden und internationalen Berichten.

Die Sorge basiert auf Erfahrungen aus Australien, wo H3N2 im vergangenen Winter über 400.000 Fälle verursachte – die schwerste Saison seit Jahren. In der Schweiz steigen die Infektzahlen seit Ende September, wobei Kinder besonders betroffen sind. Eine enge Überwachung ist essenziell, um eine Eskalation zu verhindern.

Aktuelle Lage in Grossbritannien

In Grossbritannien wächst die Besorgnis um eine der heftigsten Grippesaisons seit Jahrzehnten. Der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) hat Notfallkapazitäten erweitert und ruft zu verstärkten Impfungen auf. Eine mutierte Variante von H3N2 breitet sich rasch aus, insbesondere unter jüngeren Menschen und Kindern.

Experten prognostizieren zahlreiche Hospitalisierungen, vor allem bei älteren Personen. Die Mutation wurde im Juni entdeckt und stammt von einem Stamm, der in Australien verheerende Auswirkungen hatte. Der NHS verstärkt ambulante Versorgung, um Spitalüberlastungen zu vermeiden.

Laut Berichten von 20 Minuten bereiten sich britische Spitäler auf eine Saison vor, die nur etwa einmal pro Jahrzehnt auftritt. Die Ausbreitung des Virus führt zu typischen Symptomen wie Fieber, Husten und Erschöpfung, mit potenziell schweren Verläufen bei Risikogruppen.

Ursachen der Mutation

Die H3N2-Variante hat genetische Veränderungen, die sie ansteckender machen. Wissenschaftler analysierten Sequenzen und fanden Ähnlichkeiten zu australischen Stämmen. Diese Mutationen ermöglichen eine schnellere Verbreitung in kühleren Monaten.

Influenza-Viren mutieren regelmässig, was die Wirksamkeit von Impfungen herausfordert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jährliche Anpassungen der Impfstoffe an zirkulierende Stämme.

Situation in der Schweiz

In der Schweiz deuten Verkaufsdaten von Erkältungsprodukten auf einen Anstieg viraler Infektionen hin. Yves Platel, Präsident des Apothekerverbands Zürich (AKVZ), berichtet von einem deutlichen Zuwachs seit Ende September. Symptome umfassen Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, wobei Kinder häufiger betroffen sind als Senioren über 65 Jahre.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) überwacht die Lage engmaschig. Aktuelle Daten zeigen steigende Konsultationsraten für grippale Infekte. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Welle stärker, besonders in der Nordwestschweiz.

Laut SWICA Grippe-Ticker werden wöchentlich Infektionszahlen und Positivitätsraten erfasst. In der 45. Kalenderwoche 2025 liegt die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen bei etwa 6.000 pro 100.000 Einwohner, auf niedrigem Niveau, aber mit steigender Tendenz.

Betroffene Gruppen

Kinder und Jugendliche zeigen vermehrt Symptome. Posts auf X (ehemals Twitter) berichten von Fällen mit RSV und Influenza bei Babys und Schulkindern. Experten raten zu Impfungen ab sechs Monaten.

Ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet für Komplikationen wie Pneumonien. Das BAG empfiehlt Impfungen für Risikogruppen und deren Kontaktpersonen.

  • Kinder: Häufige Betroffene durch Schul- und Kindergartenkontakte.
  • Senioren: Höheres Risiko für Hospitalisierungen.
  • Erwachsene: Allgemeine Symptome, aber mildere Verläufe bei Gesunden.

Vergleich mit vergangenen Saisons

Die Grippesaison 2024/2025 war bereits intensiver als 2023/2024, mit über 2.500 neuen Fällen pro Woche im Januar 2025. Die Welle schwächte sich im Februar ab, doch Deutschland sah leichte Anstiege.

In Australien führte H3N2 zu einer frühen und starken Saison, mit Fallzahlen, die früher anstiegen als üblich. Dies dient als Warnsignal für die Nordhalbkugel, inklusive der Schweiz.

Historisch verursacht H3N2 schwere Wellen, wie in den Jahren 2017/2018, als die Schweiz eine Abschwächung erlebte, aber Tausende betroffen waren. Mutationen machen Prognosen schwierig.

Faktoren für Schweregrade

Prognosen hängen von:

  • Impfquoten: Niedrige Raten erhöhen das Risiko.
  • Wetter: Kälte und Trockenheit fördern die Ausbreitung.
  • Verhalten: Hygiene und Abstand reduzieren Infektionen.

Das BAG betont, dass Impfungen das Risiko für Erkrankungen und Komplikationen senken. Die Impfsaison startete im Herbst 2025, mit Fokus auf Grippe und Covid-19.

Überwachung und Prävention

Die Schweiz nutzt Systeme wie das Virologische Überwachungsprogramm der HUG für Influenza und andere Respirationsviren. Sequenzierungen helfen, Mutationen früh zu erkennen.

Infovac bietet Beratung zu Impfungen. Experten empfehlen Hygiene, Immunstärkung und Vermeidung von Menschenansammlungen.

Auf X teilen Nutzer Erfahrungen: Von Testkits für RSV und Influenza bis zu Warnungen vor hohen Inzidenzen in Innenräumen. Sentiment zeigt wachsende Sorge, aber auch Aufrufe zu Masken und Impfungen.

Empfohlene Massnahmen

Um eine schwere Welle zu verhindern, raten Experten zu:

  1. Impfung: Jährlich für Risikogruppen.
  2. Hygiene: Regelmässiges Händewaschen.
  3. Frühe Symptomerkennung: Bei Fieber Arzt konsultieren.
  4. Überwachung: Regelmässige Checks von BAG-Dashboards.

Das Viren-Dashboard des Tages-Anzeigers zeigt Entwicklungen zu Grippe, Covid und RSV in Echtzeit.

Internationale Perspektive

Neben Grossbritannien und Australien melden Nachbarländer wie Deutschland steigende Fälle. In der EU warnen Behörden vor einer kombinierten Welle mit Covid-19.

Die Vogelgrippe ist in der Schweiz zurück, mit einem Fall in Bern, was die Geflügelhaltung betrifft, aber keine direkte Verbindung zu humaner Influenza hat.

Globale Überwachung durch die WHO hilft, Stämme zu tracken. H3N2 dominiert auf der Nordhalbkugel und ist für höhere Mortalitätsraten bei Älteren verantwortlich.

Risiken für Kinder

Kinder unter 14 Jahren zeigen verdoppelte Hospitalisierungsraten seit Jahresbeginn 2025, wie RKI-Daten andeuten. Symptome können zu schweren Verläufen führen, inklusive Fieber und Atemnot.

Eltern werden ermutigt, Impfungen in Anspruch zu nehmen und bei Symptomen Tests durchzuführen. Posts auf X berichten von schnellen Tests, die RSV und Influenza nachweisen.

Fazit

Die drohende H3N2-Grippewelle stellt die Schweiz vor Herausforderungen, doch durch Impfungen, Hygiene und Überwachung kann das Risiko gemindert werden. Aktuelle Daten deuten auf einen Anstieg hin, aber es ist zu früh für definitive Prognosen. Eine proaktive Haltung ist entscheidend, um Hospitalisierungen zu vermeiden und vulnerable Gruppen zu schützen. Bleiben Sie informiert über offizielle Quellen wie das BAG und SWICA.

Erstellt am 16.11.2025 von der Redaktion Nachhaltiger24.ch

Redaktion
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Redaktion schreibt bei Nachhaltiger24 über erneuerbare energien (wind/wasser) – mit Fokus auf praxisnahe Tipps, fundierte Quellen und Schweizer Rahmenbedingungen.

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