Der Flughafen Köln-Bonn in Deutschland hat eine innovative Pilotinstallation von Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Diese Installation erweitert nicht nur die Nutzung erneuerbarer Energien am Flughafen, sondern setzt auch neue Massstäbe in der Nutzung von verfügbaren Flächen.
Überblick über die Installation
Die neue Photovoltaikanlage besteht aus 80 flexiblen Solarmodulen, die auf dem 27 Meter hohen Schornstein des Kraftwerks des Flughafens montiert sind. Die Sammlerfläche der Installation beträgt insgesamt etwa 70 m² und die Module sind nach Süden ausgerichtet, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen.
Technische Spezifikationen der Solarmodule
Die von dem deutschen Hersteller Heliatek entwickelten Solarmodule arbeiten mit einem speziellen Rückenkleber, der eine Unterkonstruktion überflüssig macht. Jedes der Module hat eine Effizienz von 7,2% bis 8,0% und liefert eine Leistung von 50 bis 55 Watt. Insgesamt ergibt die Installation eine Leistung von etwa 4 kW, was die Nutzung der Fläche optimal ausschöpft.
Die Solarmodule sind mit einer Dicke von nur 1,8 mm (18,5 mm inklusive Anschlussdose) und einem Gewicht von lediglich 1,6 kg pro Modul äusserst leicht und flexibel, was sie besonders für Strukturen geeignet macht, die keine konventionellen Photovoltaiksysteme tragen können.
Umweltfreundliche Energieerzeugung
Die Pilotinstallation erzeugt jährlich bis zu 4.400 kWh, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Haushalts entspricht. Diese umweltfreundliche Energiequelle unterstützt die Bestrebungen des Flughafens, seinen CO2-Fussabdruck zu reduzieren und nachhaltige Energiepraktiken zu fördern.
Erweiterte Initiativen zur Energieeffizienz
Neben der Erweiterung der Photovoltaikkapazität verfolgt der Flughafen Köln-Bonn weitere umweltfreundliche Projekte. Dazu gehören der Aufbau von emissionsfreier Heiz- und Kühltechnik durch den Einsatz von Eisspeichern in Kombination mit Photovoltaiksystemen und Wärmepumpen. Zudem investiert der Flughafen in eine elektrische Umspannstation und plant den Bau eines Holzpelletkraftwerks.
Internationale Entwicklungen mit Heliatek-Modulen
Das Unternehmen Heliatek hat nicht nur am Flughafen Köln-Bonn, sondern auch international Fortschritte gemacht. Beispielsweise hat das Unternehmen in Spanien bei einem Windpark in Breña, Albacete, flexible Heliatek-Module zusammen mit Windturbinen integriert. Diese Module dienen der Stromversorgung von Hilfssystemen und demonstrieren die Vielseitigkeit der Technologie.
Fazit
Die Installation der Solarmodule auf dem Schornstein des Flughafens Köln-Bonn ist ein vielversprechender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft. Durch den Einsatz innovativer Technologien und die Nutzung ungenutzter Flächen zeigt der Flughafen, wie moderne Infrastrukturen zur Energiewende beitragen können. Die Kombination aus Photovoltaik, emissionsfreier Heiz- und Kühltechnik sowie der Einsatz von Holzpellets unterstreicht die Ambitionen des Flughafens, ein Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien zu sein.