Die bevorstehende COP30 in Belém steht vor erheblichen logistischen Herausforderungen, die die Teilnahme von Unternehmensvertretern erschweren könnten. Trotz der Aufforderungen von Seiten der brasilianischen Regierung zur Teilnahme an dem UN-Klimagipfel im November zeigen sich Unternehmensleiter skeptisch.
Unterkunftspreise und Unsicherheit
Ricardo Mussa, Vorsitzender der Privatsektorinitiative Sustainable Business COP (SB COP), hebt hervor, dass die hohen Preise für Unterkünfte in Belém die Planung für Unternehmen extrem schwierig machen. Besonders Führungskräfte grosser Unternehmen seien zurückhaltend, ohne klare Informationen über die Gegebenheiten vor Ort. «Das hat offensichtlich nicht geholfen», so Mussa gegenüber Climate Home News.
Appell zur Teilnahme trotz logistischen Hürden
André Corrêa do Lago, Präsident der COP30, hat Unternehmen in einem öffentlichen Brief dazu aufgefordert, an der Konferenz teilzunehmen und aktiv Lösungen und Ideen einzubringen. Er räumt jedoch ein, dass die Anreise nach Belém mit logistischen Herausforderungen verbunden ist.
Ana Toni, CEO der COP30, wies Bedenken über mögliche Fernbleiben von Unternehmen zurück und betonte, dass viele Führungskräfte bekundet hätten, nach Belém zu kommen.
Alternative Veranstaltungen in anderen Städten
Trotz der Unsicherheiten in Belém unterstützt die We Mean Business Coalition Veranstaltungen in Städten wie São Paulo und Rio de Janeiro. Maria Mendiluce, CEO der Organisation, betont, dass die Botschaft klar ist: «Kommen Sie nach Brasilien».
Die begrenzten Unterkunftsmöglichkeiten und die exorbitanten Preise in Belém erschweren es insbesondere Unternehmen aus Entwicklungsländern, an der COP30 teilzunehmen.
Vorveranstaltungen und steigendes Interesse
In der Woche vor der COP30 sind mit dem Climate Implementation Summit in São Paulo und der Climate Action Innovation Zone weitere Veranstaltungen geplant. Mussa berichtet von bereits vielen Bestätigungen für die Teilnahme an diesen Vorveranstaltungen, mit der Möglichkeit, danach nach Belém zu reisen.
Globale Klimapolitik unter Druck
Die Klimaschutzmassnahmen des privaten Sektors sehen sich globalem Gegenwind gegenüber. Die Entscheidung der Trump-Administration in den USA hat das Engagement vieler Unternehmen beeinflusst, während asiatische und europäische Firmen weiterhin in Klimainvestitionen vorangehen. Mendiluce weist darauf hin, dass Unternehmen von der COP30 mehr politische Kohärenz und Sicherheit erwarten.
Fazit
Die logistischen Hürden der COP30 in Belém werfen Fragen über die Teilnahme von Unternehmen auf, die entscheidend für die Diskussionen über Klimaschutz sind. Während die brasilianische Regierung zur Teilnahme aufruft, zeigen viele Unternehmensvertreter Bedenken hinsichtlich der Gegebenheiten vor Ort. Die Vorveranstaltungen in anderen Städten könnten als Alternative dienen, um den Dialog über Klimaschutz massgeblich voranzubringen.