Umweltfreundlicher Grillen: Tipps für ein nachhaltiges Grillvergnügen
Grillen hat leider oft negative Auswirkungen auf das Klima, die Luftqualität und das Tierwohl. Aber die gute Nachricht ist: Es gibt Möglichkeiten, um umweltfreundlicher zu grillen. Hier sind einige Ratschläge.
Grillen ist weder klimaneutral noch ressourcenschonend. Laut Umweltbundesamt (UBA) belastet der Rauch von Holzkohle die Luft mit Feinstaub und Russ, was die Atemluft am Grill und in der Nachbarschaft verschlechtert.
Die Ökobilanz verschiedener Grillarten
Jeden Tag mit Holzkohle zu grillen ist ungesund. Der TÜV Rheinland erstellte vor rund zehn Jahren eine Ökobilanz für einen typischen Grillabend mit zwei Familien. Ergebnis: Alle drei Grillarten – Elektro-, Kohle- und Gasgrill – verursachen zwischen 17,5 und 18 Kilogramm klimaschädliche Treibhausgase, was einer Autofahrt von rund 120 Kilometern entspricht.
Der größte Klimasünder beim Grillen: Rindfleisch
Welche Grillart man verwendet, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Rund 95 Prozent der Emissionen entstehen durch das Grillgut selbst. Rindfleisch ist der grösste Klimasünder, da Wiederkäuer grosse Mengen Methan ausstossen und der Anbau von Futtermitteln, oft Soja, die Umwelt belastet. Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht bis zu 28 Kilogramm Treibhausgase. Auch Grillkäse belastet das Klima stark. Schweine- und Geflügelfleisch sind weniger klimaschädlich, aber immer noch deutlich schlechter als Gemüse, das weniger als ein Kilogramm Treibhausgase pro Kilogramm verursacht.
Ökologischer grillen: Umwelt- und Tierwohl verbessern
Um die Umwelt und das Tierwohl zu schonen, ist es wichtig, das Grillen nachhaltiger zu gestalten. Hier sind einige Tipps:
- Rauch eindämmen: Das UBA empfiehlt, statt eines Holzkohlegrills einen Gas- oder Elektrogrill zu verwenden. Wenn Holzkohle genutzt wird, kann ein Anzündkamin die Rauchentwicklung reduzieren. In Innenhöfen und auf Balkonen sollte nicht mit Holzkohle gegrillt werden, um Funkenflug und Qualm zu vermeiden.
- Bessere Kohle kaufen: Viele Menschen grillen immer noch mit Holzkohle. Achten Sie darauf, Kohle mit Siegeln wie PEFC, FSC oder Naturland zu verwenden. Diese garantieren, dass keine schädlichen Holzschutzmittel oder unerwünschte Stoffe in der Kohle enthalten sind.
- Weniger Fleisch auf den Grill legen: Je mehr Gemüse und weniger tierische Produkte gegrillt werden, desto besser für die Umwelt. Wenn Fleisch, dann eher Schweine- oder Geflügelfleisch statt Rind.
- Bio-Fleisch bevorzugen: Bio-Tiere haben bessere Lebensbedingungen. Das EU-Bio-Label ist der Mindeststandard; die Anbauverbände Bioland, Demeter und Naturland sind strenger. Auch das Neuland-Label steht für höhere Anforderungen an das Tierwohl.
- Fisch sorgsam auswählen: Grillen Sie möglichst Fischarten, die nicht gefährdet sind. Der WWF bietet einen Fischratgeber an, der auch als kostenlose App verfügbar ist.
- Wiederverwendbare Grillschalen und Geschirr verwenden: Nutzen Sie keine Aluschalen, sondern wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl, Keramik oder Stein. Auch das Geschirr sollte wiederverwendbar sein.
- Solar- und Elektrogrill nutzen: Besonders klimafreundlich sind Solar- und Elektrogrills. Mit echtem Ökostrom betrieben, fällt kein CO₂ für die Grillglut an.
Fazit
Wer beim Grillen auf viel Gemüse, Bio-Fleisch und ungefährdeten Fisch setzt, trägt zu einem nachhaltigeren Grillvergnügen bei. Zudem können Solar- und Elektrogrills die CO₂-Bilanz verbessern, während die Wahl zertifizierter Kohleprodukte und wiederverwendbarer Grillschalen die Umwelt schonen.