Schweiz weltweit führend in digitaler Wettbewerbsfähigkeit
Lausanne, 4. November 2025 – Die Schweiz steht erstmals an der Spitze des globalen Rankings zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit. Im jährlichen «World Digital Competitiveness Ranking» (WDCR) des IMD-Instituts in Lausanne verdrängt sie die bisherigen Spitzenreiter Singapur und die USA. Doch die Forscher warnen: Handelskonflikte und globale Fragmentierung könnten den Vorsprung rasch wieder schmälern.
Digitalisierung als Standortvorteil
Laut dem Institute for Management Development (IMD) ist die Schweiz 2025 das digital wettbewerbsfähigste Land der Welt. Das Ranking bewertet die Fähigkeit und Bereitschaft von Volkswirtschaften, digitale Technologien für wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation zu nutzen. Bewertet werden unter anderem Faktoren wie technologische Infrastruktur, Wissen, Innovationskraft und Zukunftsorientierung.
Die Schweiz konnte sich in allen drei Hauptkategorien verbessern:
- Wissen: Hohe Bildungsqualität, Spitzenforschung und ein exzellenter Talentpool in MINT-Berufen.
- Technologie: Sehr gute digitale Infrastruktur, starke Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie ein innovationsfreundliches Umfeld.
- Zukunftsbereitschaft: Schnelle Anpassungsfähigkeit von Unternehmen, zunehmende Digitalisierung im Alltag und wachsendes Vertrauen in neue Technologien.
Erstmals vor Singapur und den USA
Damit löst die Schweiz den langjährigen Spitzenreiter Singapur ab, der auf Rang drei zurückfällt. Die USA liegen 2025 auf dem zweiten Platz. Für das IMD ist der Aufstieg der Schweiz kein Zufall: Das Land profitiert von stabilen politischen Rahmenbedingungen, einem starken Bildungswesen und einem innovationsgetriebenen Wirtschaftssystem.
«Die Schweiz ist ein Modell für ein Land, das Digitalisierung als Querschnittsaufgabe versteht – von Verwaltung über Bildung bis hin zur Privatwirtschaft», sagt Arturo Bris, Direktor des IMD World Competitiveness Center.
Warnung vor globalen Risiken
Trotz des Erfolgs mahnt das IMD zur Vorsicht: Handelskonflikte, geopolitische Spannungen und eine zunehmende Fragmentierung von Datenflüssen und technischen Standards könnten die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz gefährden.
Besonders kritisch sei die Entwicklung im internationalen Technologietransfer: Wenn Lieferketten oder digitale Märkte durch neue Zölle, Datenschutzregeln oder Sicherheitsbarrieren getrennt würden, könne das auch Schweizer Unternehmen treffen – insbesondere im Export und in Hightech-Branchen.
Digitalisierung als Nachhaltigkeitsfaktor
Für die Schweiz bietet der Spitzenplatz weit mehr als nur Prestige. Eine starke digitale Infrastruktur erleichtert auch die Umsetzung der Energie- und Nachhaltigkeitsziele. Smart Grids, datenbasierte Energielenkung oder digitale Plattformen für Kreislaufwirtschaft profitieren von diesem technologischen Fundament.
Digitale Wettbewerbsfähigkeit ist damit ein zentraler Hebel für ökologische Transformation – sei es in der Energieversorgung, der Mobilität oder in nachhaltigen Geschäftsmodellen.
Chancen für die Schweizer Wirtschaft
Für innovative Unternehmen – vom Start-up bis zum Energieversorger – eröffnet die Spitzenposition neue Perspektiven:
- Bessere internationale Sichtbarkeit für Schweizer Technologien.
- Attraktives Umfeld für Investoren, Talente und nachhaltige Innovationen.
- Wachstumspotenzial in datengetriebenen Bereichen wie Smart Energy, GreenTech oder Kreislaufwirtschaft.
Fazit: Digitale Stärke als nachhaltiger Standortfaktor
Die Schweiz beweist 2025, dass digitale Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sind. Der Spitzenplatz im IMD-Ranking ist ein klares Signal, dass langfristige Investitionen in Bildung, Innovation und Vertrauen in Technologie Früchte tragen.
Nun gilt es, diesen Vorsprung zu sichern – durch internationale Kooperation, offene Datenstandards und die konsequente Verbindung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Quelle: IMD World Competitiveness Center, Lausanne / Keystone-SDA / Bluewin / IMD.org

