(Winterthur) Im aktuellen Future Risk Report der AXA, der die Wahrnehmung von Risiken in der Bevölkerung und unter Experten untersucht, wird deutlich, dass geopolitische Spannungen in der Schweiz als ernsthafte Bedrohung wahrgenommen werden. Die Befragung zeigt, dass fast 70 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer das Risiko eines möglichen neuen Weltkriegs als relevant oder sehr relevant ansehen. Diese Einschätzung wirft ein Licht auf die Befürchtungen der Bevölkerung in Bezug auf internationale Konflikte und deren Auswirkungen auf die nationale Sicherheit und Wirtschaft.
Befragungsergebnisse im Detail
Die aktuelle Studie der AXA basiert auf der Meinung von über 26’000 Personen weltweit, darunter 3’595 Experten der AXA. In der Schweiz wurden 1’000 Personen befragt. Die Resultate zeigen, dass 50 Prozent der Befragten das Risiko eines neuen Weltkriegs als relevant und 19 Prozent als sehr relevant einstufen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist die Einschätzung in der Schweiz moderater; so betrachten beispielsweise 77 Prozent der französischen und 80 Prozent der spanischen Bevölkerung die Gefahr eines neuen Weltkriegs als relevanter. Grossbritannien führt die Liste mit 89 Prozent an, gefolgt von Deutschland mit 70 Prozent, was einen ähnlichen Wert wie in der Schweiz darstellt.
Monika Wieneke, Leiterin Risk, Actuarial & Security bei AXA Schweiz, kommentiert die Resultate: «Die Schweiz bleibt im europäischen Vergleich moderat in der Risikobewertung, doch geopolitische Spannungen beeinflussen Wirtschaft und Zusammenarbeit auch bei uns spürbar. Unternehmen müssen Produktionsstandorte auch hinsichtlich politischer Rahmenbedingungen prüfen und Lieferketten regional diversifizieren, um das Risiko plötzlicher Handelsstopps zu reduzieren.» Diese Aussage verdeutlicht die Notwendigkeit für Unternehmen, sich auf mögliche geopolitische Entwicklungen vorzubereiten.
Risiken von Energie- und Nahrungsmittelknappheit
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Umfrage ist die Einschätzung von Energie- und Nahrungsmittelknappheit. Obwohl das Risiko in der Schweiz im europäischen Vergleich als weniger besorgniserregend wahrgenommen wird, berichten 60 Prozent der Befragten, dass sie diese Risiken als relevant oder sehr relevant einstufen. Im Vergleich hierzu sehen Länder wie Frankreich (71 %), Italien (77 %) und Spanien (78 %) diese Bedrohungen als deutlich relevanter an. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen könnten auf unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Abhängigkeiten hinweisen.
Klimawandel als dominierendes Risiko
Der Klimawandel bleibt laut dem Future Risk Report das grösste Risiko, sowohl für die allgemeine Bevölkerung als auch für die Experten. Er stellt die wichtigste Herausforderung dar, die die Weltgemeinschaft bewältigen muss. Die Einschätzung geht dabei über die spezifische Wahrnehmung von geopolitischen Risiken hinaus. Während in Europa geopolitische Instabilität und soziale Spannungen als relevante Risiken betrachtet werden, zeigen asiatische und afrikanische Länder eine grössere Besorgnis hinsichtlich Pandemien und Infektionskrankheiten.
Wieneke hebt hervor, dass die Versicherungsbranche eine entscheidende Rolle in der Klimatransition spielt: «Der Klimawandel bleibt global das dominierende Risiko und die Versicherungsbranche ist weiterhin unverzichtbar für die Klimatransition. Ohne passende Versicherungslösungen würde das Tempo des erforderlichen Wandels deutlich langsamer vorangehen.» Diese Aussage unterstreicht die Verantwortung, die sowohl Unternehmen als auch politische Entscheidungsträger tragen müssen, um den klimatischen Herausforderungen zu begegnen.
Über die Studie
Die Befragung des Future Risk Report wurde zwischen Mai und Juni 2025 durchgeführt und umfasst eine breite internationale Stichprobe von über 26’000 Personen über 18 Jahren in 57 Ländern. Die Erhebung wurde vom Forschungsinstitut Ipsos realisiert und gewährleistet durch die Quotenmethode eine repräsentative Darstellung. Die beiden Zielgruppen der Umfrage umfassten sowohl 3’595 Fachleute aus der AXA und anderen Unternehmen als auch die breite Bevölkerung aus 18 verschiedenen Ländern. Dabei waren 44 Prozent der Befragten weiblich, 55 Prozent männlich und 1 Prozent non-binär.
AXA als Partner in herausfordernden Zeiten
Die AXA Schweiz ist ein führender Anbieter von Versicherungen in der Schweiz, mit einem Kundenstamm von rund zwei Millionen. Das Unternehmen deckt eine breite Palette von Versicherungsleistungen ab, darunter Personen-, Sach-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Lebensversicherungen sowie Gesundheits- und berufliche Vorsorge. Mit über 4’600 Mitarbeitenden und mehr als 340 Geschäftsstellen verfügt AXA über das grösste Vertriebsnetz in der Versicherungsbranche. Das Unternehmen hat im Jahr 2024 ein Geschäftsvolumen von CHF 6,2 Milliarden erzielt und setzt sich mit innovativen Produkten und Dienstleistungen für die Bedürfnisse seiner Kunden ein.
Fazit
Die Ergebnisse des Future Risk Reports verdeutlichen, dass die Schweizer Bevölkerung geopolitische Spannungen als ernsthafte Bedrohung wahrnimmt. Während die Wahrnehmung im europäischen Kontext moderat scheint, zeigt sich dennoch, dass die Menschen besorgt über die möglichen Folgen von Konflikten sind. Das Risiko von Energie- und Nahrungsmittelknappheit wird ebenfalls nicht ignoriert, obwohl es in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern weniger schwerwiegend eingeschätzt wird. Die Rolle des Klimawandels als oberstes Risiko bleibt unbestritten, ebenso wie die Notwendigkeit effektiver Versicherungslösungen in der Bewältigung dieser Herausforderungen. Unternehmen und Entscheidungsträger sind daher gefordert, sich proaktiv mit diesen Risiken auseinanderzusetzen, um die Widerstandsfähigkeit der Schweiz in einer sich schnell verändernden geopolitischen Landschaft zu gewährleisten.