UN verabschiedet Vereinbarung zum Schutz der Meere

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Schutz der Weltmeere

UN verabschiedet Abkommen zum Schutz der Weltmeere

Nach langen Verhandlungen haben sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere geeinigt. Das Hochseeschutzabkommen legt die Grundlage für die Ausweisung grosser Schutzgebiete auf hoher See fest und etabliert ein Verfahren zur Prüfung der Umweltverträglichkeit von wirtschaftlichen Projekten, Expeditionen und anderen Aktivitäten in den Meeren. Dazu zählt auch die Förderung von Bodenschätzen.

Die Vorsitzende der Konferenz, Rena Lee, verkündete feierlich die Annahme des Abkommens, woraufhin Jubel von den Teilnehmern in New York aufbrandete. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Vereinbarung als «historischen Erfolg».

Die Hochsee, die etwa zwei Drittel der Ozeane ausmacht, war bislang weitgehend ein rechtsfreier Raum. Seit rund 15 Jahren haben die Länder der Welt über ein Abkommen zum Schutz der Hochsee verhandelt. Im Jahr 2018 begannen die aktuellen Verhandlungsrunden, die teilweise ergebnislos vertagt wurden. Bislang galten nur für etwa ein Prozent der Meeresgebiete Schutzregeln unterschiedlichen Grades.

Das Abkommen muss nun von mindestens 60 Staaten ratifiziert werden, um in Kraft treten zu können. Die Bundesregierung Deutschlands hat angekündigt, das Abkommen schnell zu ratifizieren. Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte die historische Bedeutung des Abkommens für den weltweiten Schutz der Meere. Es ermögliche erstmals die Einrichtung weltweit verbindlicher Meeresschutzgebiete auf der Hohen See. Lemke wies auf die zentrale Bedeutung der Weltmeere als Sauerstoffproduzenten und Speicher von klimaschädlichem CO₂ hin, sowohl für unzählige Arten als auch für die Menschheit.

Umweltorganisationen lobten die Einigung auf das Abkommen ebenfalls. Sie wiesen auf die enorme Artenvielfalt in den Weltmeeren hin und betonten die entscheidende Rolle der Ozeane bei der Stabilisierung des Erdklimas. Allerdings sind die Weltmeere und ihre Bewohner durch die Erderwärmung, Umweltverschmutzung und Überfischung bedroht.

Das Hochseeschutzabkommen ist Teil der internationalen Bemühungen, bis 2030 mindestens 30 Prozent aller Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Mit dieser Vereinbarung rückt dieses Ziel nach Angaben von Greenpeace, einer Umweltorganisation, in greifbare Nähe.

Rupert Spoddig
Rupert Spoddig
Rupert Spoddig schreibt bei Nachhaltiger24 über gebäudetechnik & effizienz – mit Fokus auf praxisnahe Tipps, fundierte Quellen und Schweizer Rahmenbedingungen.

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