Wie wird der Winter in der Schweiz? Schneechaos oder Frühlingserwachen?
Kaum hat der Herbst Einzug gehalten, beginnen in der Schweiz die Diskussionen: Was wird uns dieser Winter bringen? Dicke Schneedecken in Zürich und Luzern, oder ein milder Winter mit Temperaturen, die eher an den Frühling erinnern? Während Meteorologen erste Hinweise geben, bleibt eines gewiss: Die Natur hält immer Überraschungen parat!
Winter und die Frage aller Fragen: Schlittenfahren oder T-Shirt-Wetter?
Für Wintersport-Fans sind die ersten Wetterprognosen natürlich entscheidend. Ein verschneites Wintermärchen in den Alpen, Skifahren in Andermatt, und ausgedehnte Schneeschuhwanderungen – das ist das, wovon viele träumen. Doch das Thermometer zeigt in den letzten Wintern oft ungewohnte Werte, und dieses Jahr könnte da keine Ausnahme sein.
Ein Blick in die aktuellen Vorhersagen und der jährliche «Polarwirbel-Check» versprechen diesmal ein durchaus mildes Szenario. Der Polarwirbel, der über der Arktis kreist, wirkt oft wie ein mächtiger Wetter-Boss, der entscheidet, ob eisige Kälte aus dem Norden zu uns zieht oder die milde Luft bleibt. Ist der Polarwirbel stabil und stark, bleibt die Kälte schön da, wo sie hingehört – weit weg! Und genau das scheinen Meteorologen derzeit zu beobachten. Also: stabile, ruhige Verhältnisse. Schnee in Zürich? Vielleicht lieber auf der Postkarte.
Winkt uns wieder ein Rekord-Winter?
Der Winter 2023/24 war der mildeste, seitdem man in der Schweiz das Wetter dokumentiert. Die Durchschnittstemperatur im Winter lag bei 0,9°C, das sind sagenhafte 2,8 Grad mehr als im Schnitt der letzten 30 Jahre. Statt Glühwein-Wetter gab es Frühlingsgefühle, und der Niederschlag kam oft nur in Form von Regen runter. Warum also nicht einen ähnlichen Winter erwarten?
Aber lassen wir uns nicht täuschen. Winter ist Winter, und selbst milde Temperaturen können schnell kippen. Ein Hochdruckgebiet oder eine Nordströmung können kalte Luftmassen nach Mitteleuropa bringen. Ein einziger solcher Schwall reicht aus, um die Schweiz für ein paar Tage in ein eisiges Wunderland zu verwandeln – und dann wird’s richtig gemütlich in den Bergregionen.
Das neue Winterszenario: Werden Winterjacken überflüssig?
Sollten die Meteorologen Recht behalten, dann stehen die Chancen für einen milden Winter gut. Die gute Nachricht für all diejenigen, die Frost nicht mögen: Die Winterjacke wird vielleicht nicht allzu oft gebraucht. Skifahren in den höheren Lagen wird trotzdem möglich sein, dank künstlicher Beschneiung und den zuverlässig kühlen Temperaturen in den Alpen.
In den Städten könnte man dagegen eher frühlingshafte Bedingungen erleben. Temperaturen, die um die 10 Grad schwanken, bringen fast schon Frühlingsgefühle im Januar. Gartenbesitzer könnten tatsächlich nochmal überlegen, die letzten Pflanzen erst im Februar abzudecken – wer hätte das gedacht?
Der Winter des «Was wäre wenn?»
Dieser Winter könnte also auch in die Kategorie «Was wäre wenn?» fallen. Was, wenn der erste richtige Schnee erst im März fällt? Was, wenn es Weihnachten grünt und blüht? Ganz Europa könnte sozusagen in den Winterurlaub in die Schweiz fliehen – wer will schon eine Schneekugel-Szenerie, wenn man stattdessen bei Sonnenschein in Zürich einen Kaffee im Freien geniessen könnte?
Fazit: Winter à la carte
Ob uns also ein klirrend kalter Winter bevorsteht oder eher milde Temperaturen, bleibt spannend. Die Natur macht, was sie will – und genau das lieben wir ja insgeheim. Vielleicht erleben wir wieder einen „Winter light“ oder doch einen Überraschungsangriff des Polarwirbels, der uns in die kalte Realität zurückholt.
Was auch kommt: Die Schweizerinnen und Schweizer sind auf alles vorbereitet – vom T-Shirt für milde Wintertage bis hin zur dicken Daunenjacke für frostige Nächte. Ein Winter in der Schweiz bleibt eben immer ein bisschen Abenteuer.