Fünf günstige Elektroautos mit rund 600 km Reichweite
Inzwischen gibt es auch Modelle unter 45.000 Euro mit WLTP-Reichweiten von rund 600 km.
Ob Lucid Air, Mercedes EQS oder Audi A6 e-tron: Die Elektroautos mit der größten Reichweite sind nur selten günstig. Doch inzwischen gibt es auch halbwegs bezahlbare Elektroautos, die rund 600 Kilometer am Stück schaffen. Wir haben fünf Modelle gefunden, die maximal 45.000 Euro kosten. Dazu gehören Versionen des Kia EV3 und 4, des VW ID.3, des Tesla Model 3 und des Skoda Elroq.
Sehen Sie sich an, was die Autos bieten; wir haben sie nach dem Preis geordnet:
Kia EV3 81 kWh: 605 km, ab 41.390 Euro
Das derzeit günstigste Elektroauto, das 600 km mit einer Ladung schafft, ist der Kia EV3. Die Version mit der größeren Batterie (81 kWh brutto) mit 17-Zoll-Felgen hat eine maximale WLTP-Reichweite von 605 km und ist ab 41.390 Euro zu haben. Das 4,30 Meter lange Elektro-SUV bietet einen 150-kW-Antrieb und Laden mit 150 kW. Damit soll der Akku nach 30 Minuten wieder einsatzbereit sein (Ladevorgang von 10 auf 80 %). Der Kofferraum fasst 460-1.251 Liter. Falls das nicht für den Familienurlaub reicht, kann man eine Transportbox fürs Dach kaufen.
Kia EV4 81 kWh: 625 km, ab 43.240 Euro
Auch der neue Kia EV4 bietet Reichweiten von um die 600 km. Kein Wunder, denn der 150-kW-Antrieb und die Akkus werden vom Kia EV3 übernommen. Der 81-kWh-Akku sorgt hier für bis zu 625 km Reichweite, wenn 17-Zöller montiert sind. Die Preise beginnen bei 43.240 Euro. Man zahlt also rund 2.000 Euro mehr als für den EV3. Im Fond des 4,43 Meter langen Kompaktwagens dürfte mehr Platz als im EV3 sein. Beim Kofferraum kommt es darauf an, wie man ihn nutzt: Das Maximalvolumen bei umgeklappten Rücksitzen ist größer, der Stauraum bei genutzten Fondsitzen aber kleiner: 435-1.415 Liter stehen im Datenblatt.
VW ID.3 GTX: 605 km, ab 43.255 Euro

Hoppla, auch die starke GTX-Motorisierung des VW ID.3 gibt es für weniger als 45.000 Euro? Ja, zumindest mit der VW-Kaufprämie in Höhe von 3.500 Euro, die noch bis zum 30. September gilt. Vielleicht wird das Angebot danach verlängert, aber sicher ist das nicht. Derzeit zahlt man 43.725 Euro für das 210 kW starke Sportmodell. Die 79 kWh netto große Batterie sorgt für eine WLTP-Reichweite von 605 km. Der 4,26 Meter lange Kompaktwagen bietet 385-1.267 Liter Kofferraum, also etwas weniger als der Kia EV4.
Skoda Elroq 85: 573 km, ab 44.180 Euro

Für Familien mit zwei Kindern dürfte ein VW ID.3 oder Kia EV3 zu klein sein – zumindest, wenn man damit verreisen will und keine Dachbox hat. Dann ist der Skoda Elroq 85 vielleicht das Auto der Wahl. In der 85er-Version bietet er einen 210-kW-Heckantrieb, sodass es einem um den Vortrieb nicht bange sein muss. Zudem ist der Kofferraum des 4,49 m langen Elektro-SUVs mit 470-1.580 Litern größer als bei den bisher aufgeführten Modellen. Die Batterie mit 77 kWh netto ermöglicht nicht ganz 600 km, mit 573 km kommt die WLTP-Reichweite aber nahe an diese Marke heran. Der Preis: 44.180 Euro.
Tesla Model 3 Long Range RWD: 702 km, ab 44.990 Euro

Bild von: Tesla
Teslas Chef Elon Musk hat sich mit seinen Ausflügen in die Politik nicht viele Freunde gemacht, aber Model 3 und Y bieten nun mal viel Reichweite fürs Geld. Beim Model 3 in der Version «Maximale Reichweite Hinterradantrieb» erhält man für knapp 45.000 Euro eine 4,72 Meter lange Mittelklasse-Limousine. Und die fährt sage und schreibe 702 km ohne Nachladen. Der Haken? Der kleine Kofferraumdeckel und die arg gewöhnungsbedürftige Bedienung. Es gibt zum Beispiel keine Blinkerhebel, nicht mal gegen Aufpreis.
Welche Elektroautos kommen auch noch in Betracht? Der kommende Nissan Leaf bietet in der Version mit großer Batterie ebenfalls eine WLTP-Reichweite von rund 600 km, doch hier erwarten wir Preise von rund 46.000 bis 48.000 Euro. Die Überlegung dahinter: Der Wagen dürfte mit seinem 75-kWh-Akku preislich zwischen dem Nissan Ariya mit 63 kWh (rund 43.000 Euro) und dem Ariya mit 87 kWh (etwa 53.000 Euro) liegen.
Auch der Ford Capri Extended Range RWD Select schafft 627 km nach WLTP. Er ist mit dem Aktionspreis von 48.830 Euro aber noch etwas teurer. Für etwa den gleichen Preis gibt es den Hyundai Ioniq 6 mit 614 km Reichweite nach WLTP. Die Variante mit 77-kWh-Akku – die neue 84-kWh-Batterie wird immer noch nicht eingebaut – kostet 48.900 Euro. Ähnlich teuer ist der VW ID.7 Pro mit 619 km Normreichweite, den es mit Herstellerrabatt ab 49.105 Euro gibt. Das Tesla Model Y kommt in der reichweitenstärksten Version ebenfalls locker über die 600-km-Schwelle, kostet aber schon fast 50.000 Euro.
Unter dem Strich
Nein, Elektroautos sind nicht wirklich günstig, zumal die mit ordentlicher Reichweite. Aber wir haben immerhin fünf Modelle mit Reichweiten um die 600 km gefunden, die weniger als 45.000 Euro kosten.
Aber sind 600 km nicht zu viel, wenn der Kaufpreis ein Thema ist? Nun, wenn man damit im Urlaub lange Autobahnstrecken fahren will, sollte es wohl schon so viel sein. Denn selbst bei gemäßigtem Tempo um 110 km/h schrumpft die Reichweite dann oft um ein Drittel zusammen. Es bleiben also nur noch 400 km, und das auch nur, wenn man den komplett vollgeladenen Akku bis auf 0 Prozent herunterfährt. Im Normalfall nutzt man nur 70 Prozent der Batterie und schafft dann wohl höchstens 300 km, muss also nach drei Stunden Fahrt wieder laden.