Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein saisonales Virus, das in der Schweiz typischerweise von November bis April auftritt. Es betrifft Menschen aller Altersgruppen, stellt jedoch besonders für Säuglinge ein erhöhtes Risiko dar. In diesem Artikel erfahren Eltern alles Wichtige über RSV, seine Auswirkungen, Präventionsmöglichkeiten und die aktuellen Empfehlungen zur Prophylaxe.
Was ist RSV?
Das Respiratorische Synzytial-Virus ist ein häufiger Verursacher von Atemwegserkrankungen. Es kann sowohl milde Symptome wie Husten und Schnupfen hervorrufen als auch zu schweren Infektionen der unteren Atemwege führen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann RSV zu Fieber und einer eingeschränkten Nahrungsaufnahme führen, was ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann.
RSV und seine Auswirkungen in der Schweiz
Statistiken zeigen, dass während jeder RSV-Saison in der Schweiz etwa 3’500 Hospitalisierungen aufgrund von RSV verzeichnet wurden. Dieser Zeitraum erstreckt sich von der Saison 2003/04 bis zur Saison 2018/19. Besonders alarmierend ist, dass etwa zwei Drittel dieser Fälle Säuglinge betrafen. Dies weist darauf hin, dass vor allem die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft gefährdet sind.
Gefährdete Gruppen
- Säuglinge, die in der Herbst-/Wintersaison oder Frühling/Sommer zur Welt kamen.
- Gesunde Säuglinge, die nach der 35. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Rund 91% der hospitalisierten Babys erfüllten dieses Kriterium.
Diese Daten verdeutlichen, dass RSV eine ernsthafte Gefahr für alle Säuglinge darstellt, unabhängig von ihrem Geburtszeitpunkt oder ihrem Gesundheitszustand.
Präventionsstrategien gegen RSV
Die Bekämpfung von RSV in der Schweiz erfordert die Anwendung verschiedener Präventionsstrategien. Eine der wichtigsten Massnahmen ist die Hygiene. Eltern und Betreuungspersonen sollten darauf achten, bei Erkältungssymptomen die Hände regelmässig zu waschen und den Kontakt zu Säuglingen und Kleinkindern zu meiden.
Immunisierungsoptionen für Säuglinge
In der Schweiz gibt es verschiedene Optionen zur RSV-Prophylaxe für Säuglinge und Neugeborene:
- Passive Immunisierung mit monoklonalen Antikörpern: Das BAG empfiehlt diese Methode zur Prophylaxe von RSV-bedingten Erkrankungen der unteren Atemwege. Diese Behandlung wurde in den Impfplan aufgenommen, und die Immunisierung startet im Oktober.
- Maternale Immunisierung: Eine weitere Möglichkeit für während der RSV-Saison geborene Säuglinge ist die maternale Immunisierung während der Schwangerschaft. Dadurch werden Antikörper von der Mutter auf das Baby übertragen, was den Säugling schützt.
In der letzten RSV-Saison, die von Oktober 2024 bis Ende Januar 2025 dauerte, erhielt in Zürich etwa 78% der Neugeborenen am USZ diese monoklonalen Antikörper. Zu diesem Zeitpunkt war diese Prophylaxe für alle Säuglinge verfügbar und wurde von den Krankenkassen erstattet.
Rolle der Ärzte und Aufklärung der Eltern
Ärzte und Gesundheitsdienstleister spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung der Eltern über RSV-Präventionsstrategien. Es ist wichtig, dass Eltern über die verschiedenen Möglichkeiten informiert werden, um ihre Säuglinge bestmöglich zu schützen. Dabei sollten sie nicht nur über die Gefahren von RSV aufgeklärt werden, sondern auch über die verfügbaren präventiven Massnahmen und die Bedeutung einer rechtzeitigen Immunisierung.
Fazit
Das Respiratorische Synzytial-Virus stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit von Säuglingen in der Schweiz dar. Durch präventive Massnahmen, wie Hygiene, passive Immunisierung und Aufklärung, können Eltern und Gesundheitsdienstleister zusammenarbeiten, um die Risiken zu minimieren. Eine umfassende Aufklärung über RSV und die verfügbaren Prophylaxeoptionen ist unerlässlich, um das Wohl der jüngsten und verletzlichsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu gewährleisten. Es ist von grosser Bedeutung, dass Eltern informiert und vorbereitet sind, um ihre Kinder vor den Gefahren von RSV zu schützen.