VW-Rückruf: Brandgefahr bei Touareg-Hybriden

Date:

Quelle: Openverse (by-sa) · © Traumrune · brennendes auto

Einführung in den Rückruf

Volkswagen hat kürzlich einen umfangreichen Rückruf für seine Plug-in-Hybrid-Modelle des Touareg initiiert. Der Grund ist eine potenzielle Brandgefahr, die durch Überhitzung in der Hochvoltbatterie entstehen kann. Dieser Schritt folgt auf ähnliche Massnahmen bei der Konzernschwester Audi und unterstreicht die wachsenden Herausforderungen bei der Elektromobilität. Betroffen sind Tausende Fahrzeuge weltweit, darunter zahlreiche in Deutschland. Der Rückruf wurde vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) überwacht und zielt darauf ab, Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Der Rückruf wurde am 7. November 2025 gestartet und betrifft Modelle, die zwischen September 2018 und August 2024 produziert wurden. Volkswagen reagiert damit auf Erkenntnisse aus der Qualitätskontrolle, die auf ein Risiko hinweisen. Besitzer werden per Brief informiert und aufgefordert, ihre Fahrzeuge in einer autorisierten Werkstatt überprüfen zu lassen. Dieser Artikel beleuchtet die Details, Ursachen und Konsequenzen des Rückrufs basierend auf aktuellen Informationen aus zuverlässigen Quellen wie Auto Motor und Sport sowie dem KBA.

Betroffene Modelle und Umfang

Der Rückruf umfasst speziell die Plug-in-Hybrid-Varianten des VW Touareg, nämlich den Touareg R und den Touareg eHybrid. Weltweit sind 12.352 Fahrzeuge betroffen. In Deutschland allein gehen die Schätzungen von 4.853 Exemplaren aus. Die Produktionsperiode erstreckt sich vom 27. September 2018 bis zum 21. August 2024.

Interne Bezeichnung bei Volkswagen ist der Code 93FK, während das KBA die Massnahme unter der Referenznummer 15666R führt. Ähnliche Probleme traten bereits bei Audi-Modellen auf, was auf gemeinsame Komponenten in der Konzernstruktur hinweist. Die genaue Anzahl betroffener Fahrzeuge variiert je nach Region, aber der Fokus liegt auf Europa, wo Plug-in-Hybride besonders populär sind.

  • Modelle: VW Touareg R, Touareg eHybrid
  • Produktionszeitraum: 27.09.2018 – 21.08.2024
  • Weltweit betroffen: 12.352 Fahrzeuge
  • In Deutschland: 4.853 Fahrzeuge
  • KBA-Referenz: 15666R
  • VW-Code: 93FK

Diese Zahlen stammen aus offiziellen Berichten des KBA und Volkswagen. Der Rückruf ist Teil einer breiteren Strategie, um Sicherheitsstandards in der Elektrofahrzeugbranche zu wahren.

Ursache der Brandgefahr

Die Brandgefahr entsteht durch eine mögliche Überhitzung der Zellmodule in der Hochvoltbatterie, insbesondere während des Ladevorgangs. Ein Kurzschluss im Batteriemodul kann zu extremen Temperaturen führen, die im schlimmsten Fall einen Fahrzeugbrand auslösen. Dieser Defekt liegt tief in den Batteriezellen verborgen und wurde durch interne Tests und Qualitätsüberwachung entdeckt.

Plug-in-Hybride wie der Touareg kombinieren Verbrennungsmotor und Elektroantrieb, was die Batterietechnologie komplex macht. Die Hochvoltbatterien bestehen aus Lithium-Ionen-Zellen, die empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren. Bei Überladung oder Fehlfunktionen kann es zu thermischem Durchgehen kommen, einem Prozess, bei dem die Zellen sich selbst erhitzen und entzünden.

Vergleichbare Fälle gab es in der Automobilindustrie bereits bei anderen Herstellern. Experten betonen, dass solche Risiken mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen steigen, da Batterien leistungsstärker werden. Volkswagen hat betont, dass der Defekt selten auftritt, aber präventive Massnahmen unerlässlich sind.

Technische Hintergründe

Die Batterie im Touareg eHybrid hat eine Kapazität von etwa 17,9 kWh und ermöglicht eine elektrische Reichweite von bis zu 46 Kilometern. Die Zellen werden von Zulieferern wie LG Chem oder Samsung SDI bezogen, die in der Branche Standard sind. Ein möglicher Fehler in der Zellstruktur oder im Batteriemanagementsystem (BMS) kann zu Ungleichgewichten führen, die Überhitzung begünstigen.

Aktuelle Recherchen zeigen, dass ähnliche Probleme in der Vergangenheit zu Rückrufen bei Marken wie Hyundai oder BMW führten. Im Fall von VW wurde der Defekt durch Routineüberwachung erkannt, bevor es zu schweren Vorfällen kam. Das KBA überwacht den Prozess, um sicherzustellen, dass alle betroffenen Fahrzeuge erreicht werden.

Massnahmen und Empfehlungen für Besitzer

Volkswagen bietet eine kostenlose Softwareaktualisierung für das Batteriemanagementsystem an. Diese verbessert die Temperaturüberwachung und implementiert eine Ladebegrenzung, um Überhitzung zu verhindern. Bei anhaltenden Problemen erscheint eine Warnmeldung im Fahrzeugdisplay: «Störung! Bitte Service aufsuchen».

Besitzer sollten bis zur Reparatur auf ungewöhnliche Gerüche, Rauch oder übermässige Wärmeentwicklung beim Laden achten. Es wird empfohlen, das Fahrzeug im Freien zu parken und nicht in Garagen, um Risiken zu minimieren. Die Aktualisierung erfolgt in autorisierten Werkstätten und dauert in der Regel nur wenige Stunden.

  1. Kontaktieren Sie Ihren VW-Händler oder die Hotline (0800 2834 7378423).
  2. Vereinbaren Sie einen Termin für die Software-Update.
  3. Vermeiden Sie das Laden, falls Symptome auftreten.
  4. Überprüfen Sie Ihre Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN) auf der VW-Website, ob Ihr Modell betroffen ist.

Diese Schritte schützen nicht nur die Fahrzeuginsassen, sondern verhindern auch potenzielle Schäden an Eigentum. Volkswagen betont, dass der Rückruf präventiv ist und keine bekannten Unfälle damit in Verbindung stehen.

Vergleich mit dem Audi-Rückruf

Ähnliche Probleme traten bereits bei Audi-Modellen wie Q7, Q8 und A8 auf. Dort wurden 31.004 Fahrzeuge weltweit zurückgerufen, davon 5.284 in Deutschland. Der Produktionszeitraum bei Audi reicht vom 22. August 2019 bis 31. Juli 2024. Der Herstellercode ist 93QQ, KBA-Referenz 15663R.

Da Audi und VW zum selben Konzern gehören, teilen sie Plattformen und Komponenten. Der Touareg basiert auf der MLB-Plattform, die auch für Audi-SUVs genutzt wird. Der Rückruf bei Audi wurde früher initiiert, was VW ermöglichte, schnell zu reagieren. In beiden Fällen geht es um die gleiche Batterietechnologie.

Branchenanalysten sehen darin ein Muster: Konzerne wie Volkswagen investieren Milliarden in Elektromobilität, stossen aber auf technische Hürden. Der Audi-Rückruf diente als Blaupause für VW, um den Prozess effizient zu gestalten.

Auswirkungen auf den Konzern

Der Volkswagen-Konzern hat in den letzten Jahren mehrere Rückrufe durchgeführt, darunter den Diesel-Skandal 2015. Aktuelle Rückrufe betreffen zunehmend Elektro- und Hybridmodelle, was die Transition zur E-Mobilität unterstreicht. Finanziell belasten solche Aktionen den Konzern, stärken aber das Vertrauen in die Marke durch proaktives Handeln.

Auswirkungen auf Fahrzeugbesitzer

Für Besitzer bedeutet der Rückruf vor allem Unannehmlichkeiten: Ein Werkstattbesuch ist erforderlich, was Zeit kostet. Allerdings übernimmt VW alle Kosten, und es gibt keine bekannten Fälle von Bränden durch diesen Defekt. Langfristig steigert die Massnahme die Sicherheit und den Wert des Fahrzeugs.

In Deutschland können Betroffene über das KBA weitere Infos einholen. International variieren die Prozesse, aber Volkswagen koordiniert global. Experten raten, den Rückruf nicht zu ignorieren, da Ignoranz zu Haftungsproblemen führen könnte.

Der Touareg als Premium-SUV geniesst hohe Beliebtheit, und dieser Rückruf könnte das Image kurzfristig beeinträchtigen. Dennoch zeigen Umfragen, dass Kunden Sicherheitsmassnahmen schätzen.

Historischer Kontext von VW-Rückrufen

Volkswagen hat eine lange Geschichte von Rückrufen. 2022 gab es bereits einen Rückruf für Plug-in-Hybride wegen fehlerhafter Batterie-Sicherungen, die zu Stromschlägen oder Bränden führen konnten. Ähnlich wie jetzt betraf das Hybridmodelle.

In den letzten fünf Jahren rief VW Millionen Fahrzeuge zurück, oft wegen Softwarefehlern oder Komponentenproblemen. Der Übergang zu Elektrofahrzeugen verstärkt diese Tendenz, da neue Technologien getestet werden müssen. Branchenweit steigen Rückrufe um 15 Prozent jährlich, laut einer Studie der NHTSA.

Im Vergleich zu Konkurrenten wie Toyota oder Ford ist VW durchschnittlich betroffen. Der Fokus auf Nachhaltigkeit treibt Innovationen, birgt aber Risiken. Volkswagen plant, bis 2030 70 Prozent seiner Verkäufe elektrifiziert zu haben, was weitere Anpassungen erfordert.

Batteriesicherheit in der Automobilindustrie

Batteriesicherheit ist ein zentrales Thema. Standards wie UN ECE R100 regeln Tests für Hochvoltbatterien. Dennoch treten Defekte auf, oft durch Produktionsfehler. Forscher entwickeln neue Materialien, um Risiken zu reduzieren, wie Solid-State-Batterien, die stabiler sind.

VW investiert in eigene Batteriefabriken, um Abhängigkeiten zu minimieren. Der aktuelle Rückruf unterstreicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Verbesserungen.

Fazit

Der Rückruf des VW Touareg unterstreicht die Priorität von Sicherheit in der Elektromobilität. Durch proaktive Massnahmen minimiert Volkswagen Risiken und schützt seine Kunden. Besitzer sollten den Aufruf ernst nehmen und die empfohlenen Schritte befolgen. Langfristig stärkt dies das Vertrauen in Hybridtechnologien und fördert den Übergang zu nachhaltiger Mobilität.

Mit über 12.000 betroffenen Fahrzeugen ist dies ein signifikanter, aber handhabbarer Rückruf. Die Automobilbranche lernt daraus, um zukünftige Modelle sicherer zu machen.

Erstellt am 16.11.2025 von der Redaktion Nachhaltiger24.ch

Redaktion
Redaktion
Redaktion schreibt bei Nachhaltiger24 über erneuerbare energien (wind/wasser) – mit Fokus auf praxisnahe Tipps, fundierte Quellen und Schweizer Rahmenbedingungen.

Diesen Post teilen

Anmelden

Popular

More like this
Related

EU-Kommission plant Abgabe auf ungesunde Lebensmittel: Ein Schritt zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit

EU-Kommission plant Abgabe auf ungesunde Lebensmittel: Ein Schritt zur...

Denkfehler, die Ihr Glück sabotieren

Einführung in die Psychologie des GlücksViele Menschen streben nach...

Lebensmittelverschwendung: Der Fall der Cheese Awards 2025

Die diesjährigen World Cheese Awards in Bern sorgten sowohl...

PFAS-Krise: Verkaufsstopp schockt Zuger Fischer

Einführung in die PFAS-Krise am ZugerseeDer Kanton Zug hat...