Der CEO der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Vincent Ducrot, hat kürzlich Morddrohungen erhalten. Der Auslöser war die Vergabe eines milliardenschweren Auftrags an den deutschen Konzern Siemens statt an das Schweizer Unternehmen Stadler Rail. Dieser Entscheid hat in der Schweiz für Aufregung gesorgt und wirft Fragen zur Wirtschaftspolitik und Sicherheit von Führungskräften auf.
Basierend auf aktuellen Berichten aus Quellen wie Blick, 20 Minuten und Tages-Anzeiger, die ich über eine Websuche überprüft habe, wurde Ducrot tagelang unter Personenschutz gestellt. Die Drohungen kamen anonym und warfen ihm Landesverrat vor. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe, Reaktionen und möglichen Konsequenzen.
Der umstrittene Milliardenauftrag
Am 7. November 2025 vergaben die SBB den grössten Auftrag in ihrer Geschichte: 116 Doppelstockzüge für das Zürcher S-Bahn-Netz ab den 2030er Jahren. Der Wert beträgt rund 2,1 Milliarden Schweizer Franken. Statt an den Thurgauer Hersteller Stadler Rail ging der Zuschlag an Siemens Mobility aus Deutschland.
Die SBB begründeten die Entscheidung mit Kriterien wie Preis, Qualität und Lieferfähigkeit. Laut CEO Ducrot in einem Interview mit Blick war der Preisunterschied minimal, aber Siemens bot das bessere Gesamtpaket. Stadler Rail hingegen kritisierte die Vergabe scharf und prüft rechtliche Schritte.
Aktuelle Recherchen zeigen, dass der Auftrag Teil einer Modernisierung der SBB-Flotte ist. Die neuen Züge sollen energieeffizienter und komfortabler sein, mit Fokus auf Nachhaltigkeit. Siemens plant, Teile der Produktion in der Schweiz durchzuführen, um lokale Wertschöpfung zu gewährleisten.
Historischer Kontext der SBB-Aufträge
Die SBB haben in der Vergangenheit oft mit Schweizer Unternehmen kooperiert. Stadler Rail, gegründet 1942, ist ein Vorzeigeunternehmen der Schweizer Industrie. Es beschäftigt über 13.000 Mitarbeiter weltweit und exportiert in mehr als 40 Länder. Der Verlust dieses Auftrags könnte Arbeitsplätze in der Schweiz gefährden.
Siemens, ein globaler Riese mit Sitz in München, hat bereits Züge für die SBB geliefert. Dennoch sorgt die Entscheidung für Kontroversen, da sie als Abkehr von der Unterstützung heimischer Firmen gesehen wird. Politiker wie Peter Spuhler, Eigentümer von Stadler Rail, warfen den SBB einen Fehlentscheid vor.
Die Morddrohungen und Sicherheitsmassnahmen
Nach der Bekanntgabe des Auftrags am 7. November erhielt Ducrot anonyme Drohungen. Diese warfen ihm vor, durch die Vergabe an ein ausländisches Unternehmen Landesverrat begangen zu haben. Berichte aus 20 Minuten und Blick bestätigen, dass Ducrot mehrere Tage Bodyguards benötigte.
Die SBB nahmen die Drohungen ernst und kooperierten mit dem Bundesamt für Polizei (Fedpol). Fedpol passt Schutzmassnahmen je nach Lage an, in Zusammenarbeit mit kantonalen Behörden. Details zu den Drohungen oder dem Schutzdispositiv werden aus Sicherheitsgründen nicht preisgegeben.
Aktuelle Websuchen ergeben, dass ähnliche Vorfälle in der Schweiz selten, aber nicht unbekannt sind. Im Jahr 2023 gab es Bedrohungen gegen Politiker im Kontext von Umweltdebatten. Die Eskalation hier zeigt die Emotionalität des Themas, das mit nationaler Identität verknüpft ist.
- Anonyme Briefe und Online-Kommentare warfen Ducrot Verrat vor.
- Personenschutz dauerte mehrere Tage, bis die Lage sich beruhigte.
- Keine Angaben zu Tätern; Ermittlungen laufen möglicherweise.
Öffentliche Reaktionen auf Social Media
Auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) explodierte die Debatte. Politiker und Influencer äusserten sich scharf. Roger Köppel von der SVP nannte die Vergabe «krank» und fragte, ob es sich um Landesverrat handle. Gerhard Pfister kritisierte die SBB für den «zweiten Fehlentscheid» zulasten der Steuerzahler.
Weitere Posts warfen Korruption vor oder forderten Ducrots Rücktritt. Ein User spekulierte über Kickbacks von Siemens. Solche Sentiments spiegeln eine breite Frustration wider, die durch wirtschaftliche Unsicherheiten verstärkt wird.
Politische und wirtschaftliche Auswirkungen
Der Vorfall hat die Politik mobilisiert. Thurgauer SVP-Ständerat Jakob Stark wartet den Rekurs von Stadler ab und plant parlamentarische Schritte. Nationalrat Pascal Schmid prüft eine Interpellation, um den Bundesrat zu mehr Einfluss auf SBB-Entscheide zu drängen.
Wirtschaftlich könnte der Auftrag die Schweizer Industrie schwächen. Stadler Rail, das von Auslandaufträgen lebt, sieht in der Heimvergabe einen Verlust an Glaubwürdigkeit. Siemens hingegen betont Partnerschaften in der Schweiz, was Teilarbeitsplätze schafft.
Aktuelle Zahlen aus Websuchen: Die Schweizer Bahnindustrie generiert Milliarden an Umsatz. Stadler Rails Aktienkurs fiel nach der Bekanntgabe um 5 Prozent, erholte sich aber leicht. Experten warnen vor Protektionismus, der EU-Beziehungen schaden könnte.
Deeskalationsbemühungen
Sowohl SBB als auch Stadler bemühen sich um Dialog. Ein Treffen zwischen den Parteien fand statt, um Spannungen zu lösen. Ducrot betonte in Statements, dass der Entscheid transparent und regelkonform war.
Politiker fordern mehr Transparenz bei öffentlichen Vergaben. Mögliche Änderungen im Vergaberecht könnten folgen, um Schweizer Firmen zu bevorzugen, ohne WTO-Regeln zu verletzen.
Hintergründe zu Vincent Ducrot
Vincent Ducrot, geboren 1962, leitet die SBB seit 2020. Zuvor war er bei den Transports publics fribourgeois tätig. Er ist bekannt für seine Modernisierungspläne, darunter Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Unter seiner Führung investierten die SBB Milliarden in Infrastruktur. Die aktuelle Kontroverse ist die grösste Herausforderung seiner Amtszeit. Kritiker werfen ihm mangelndes Risikomanagement vor, da Siemens einen Prototypen anbietet, während Stadler bewährte Modelle hat.
Websuchen offenbaren, dass Ducrot in Interviews die Deutsche Bahn kritisierte, was Ironie in der Siemens-Vergabe schafft. Er leidet mit deutschen Eisenbahnern, betonte aber die Schweizer Pünktlichkeit.
Vergleich mit internationalen Fällen
Ähnliche Drohungen gab es weltweit. In den USA erhielten CEOs nach Outsourcing-Entscheiden Hassmails. In Europa eskalierten Debatten um Airbus vs. Boeing zu Sicherheitsmassnahmen.
In der Schweiz unterstreicht der Fall die Notwendigkeit besserer Schutzmechanismen für exponierte Personen. Experten plädieren für härtere Strafen gegen Bedrohungen und mehr Dialog zur Deeskalation.
Fazit
Die Morddrohungen gegen Vincent Ducrot markieren einen Tiefpunkt in der Debatte um den SBB-Auftrag. Sie zeigen, wie wirtschaftliche Entscheidungen emotionale Reaktionen provozieren können. Während Stadler Rail rechtliche Wege prüft, muss die Politik balancieren zwischen Protektionismus und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Eine transparente Aufklärung könnte zukünftige Eskalationen verhindern und das Vertrauen in Institutionen stärken.
Der Vorfall unterstreicht die Vulnerabilität von Führungskräften in polarisierten Zeiten. Langfristig könnte er zu gesetzlichen Anpassungen führen, die Schweizer Interessen besser schützen, ohne den freien Markt zu behindern.

