Der Peugeot E-3008 hat sich in den letzten drei Monaten und über 5.000 zurückgelegten Kilometern als ein bemerkenswerter Kompakt-SUV mit elektrischem Antrieb erwiesen. In diesem Artikel beleuchten wir die Stärken und Schwächen des Fahrzeugs, das sich sowohl durch sein ansprechendes Design als auch durch technische Raffinessen auszeichnet. Ist der E-3008 ein alltagstauglicher Begleiter oder bleibt der Wow-Effekt nur oberflächlich?
Design und Innenraum: Hochwertige Materialien und modernes Layout
Bereits beim ersten Eindruck überzeugt der E-3008 mit seinem kantigen Fastback-Design, dem auffälligen schwarzen Black-Diamond-Dach und dem rahmenlosen Grill. Diese ästhetischen Merkmale werden durch einen Innenraum ergänzt, der durch hochwertige Materialien, Ambientebeleuchtung und ein 21-Zoll-Panoramadisplay besticht. Peugeot hat hier eindeutig auf das Design gesetzt, ohne dabei die Funktionalität aus den Augen zu verlieren.
Die gesamte Verarbeitung ist hochwertig, das verwendete Leder fühlt sich angenehm an, und die Bedienung über die sogenannten i-Toggles sowie den Touchscreen ist intuitiv. Ein kleines, unten und oben abgeflachtes Lenkrad sorgt für eine etwas ungewohnte, aber letztlich funktionale Sicht auf das Kombiinstrument.
Platzangebot: Komfort mit Einschränkungen
Das coupéhafte Heck des E-3008 hat zwar seine optischen Reize, bringt aber auch einige Einschränkungen mit sich. Insbesondere die Kopffreiheit im Fond leidet unter dem Design. Fahrer und Passagiere bis zu einer Körpergrösse von etwa 1,85 Metern finden hinten ausreichend Platz, während grössere Personen den Kopf einziehen müssen. Der Kofferraum ist ebenfalls ein gemischtes Bild: Mit einem Volumen von 520 bis 1.480 Litern bietet er zwar genug Stauraum für alltägliche Bedürfnisse, die Unebenheiten durch Einbauten sowie die fehlende ebene Ladefläche bei umgelegten Sitzen schränken die Funktionalität jedoch ein.
Fahrverhalten: Komfortorientierter Elektro-SUV
Im Dauertest zeigt sich der Peugeot E-3008 als ein Elektro-SUV, das klar auf Komfort setzt. Mit einem straff abgestimmten Fahrwerk meistert das Fahrzeug Unebenheiten auf der Strasse bemerkenswert gut. Die drei Fahrmodi – Eco, Normal und Sport – bieten unterschiedliche Fahrdynamiken. Der Eco-Modus legt Wert auf Effizienz, während der Sport-Modus eine direktere Reaktion von Lenkung und Gaspedal ermöglicht. Trotz dieser verschiedenen Modi bleibt der E-3008 ein Komfortfreund und kein Kurvenkünstler. Die früh eingreifenden Systeme wie ESP und Traktionskontrolle bieten Sicherheit, schränken jedoch den sportlichen Fahrspass ein.
Verbrauch und Ladezeiten: Praxistauglich und realistisch
Der Energieverbrauch des E-3008 liegt im Dauertest bei einem Schnitt von 18,9 kWh/100 km, was leicht über der WLTP-Angabe von 17,6 kWh liegt, jedoch in der Praxis durchaus realistisch wirkt. Innerorts kam das Fahrzeug auf rund 15,4 kWh, während es auf der Autobahn bei 130 km/h etwa 21,1 kWh verbrauchte. Die Reichweite pendelte sich im Alltag zwischen 370 und 470 Kilometern ein, wobei Peugeot eine maximal mögliche Reichweite von 524 Kilometern angibt. Diese Zahl ist im Alltag zwar kaum erreichbar, jedoch nicht völlig unrealistisch.
Was die Ladezeiten betrifft, so ist der E-3008 mit einem 11-kW-Onboard-Lader ausgestattet. An DC-Schnellladesäulen sind Ladeströme von bis zu 160 kW möglich, was bedeutet, dass eine Ladezeit von 20 auf 80 Prozent bei optimalen Bedingungen in etwa 35 Minuten erreicht werden kann. Dies ist zwar alltagstauglich, jedoch kein Benchmark im Vergleich zu anderen Modellen.
Ausstattung und Preis: Ein umfangreiches Paket
Der Peugeot E-3008 ist in der Basisversion Allure ab 48.750 Euro erhältlich, während das getestete GT-Modell bei etwa 53.000 Euro beginnt. Für Käufer, die mehr Leistung und Reichweite wünschen, sind die Long-Range-Variante ab 57.300 Euro und die Dual-Motor-Version ab 60.000 Euro verfügbar. Die GT-Version bietet zahlreiche Komfortmerkmale, darunter eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine Rückfahrkamera, Ambientebeleuchtung und eine Vielzahl von Assistenzsystemen.
Alternativen zum Peugeot E-3008
Im Wettbewerbsumfeld gibt es mehrere Alternativen, die potenzielle Käufer in Betracht ziehen könnten. Der Renault Scenic E-Tech, der mit einem 87-kWh-Akku und rund 218 PS ausgestattet ist, bietet laut WLTP bis zu 625 Kilometer Reichweite und liegt in der Top-Ausstattung bei etwa 52.000 Euro. Der VW ID.5 ist mit einem 77-kWh-Akku ebenfalls eine Option, die realistische 450 Kilometer Reichweite bietet und ab etwa 43.000 Euro erhältlich ist. Zudem gibt es den Opel Grandland Electric, der sich zwar den Motor und die Batterie mit dem E-3008 teilt, jedoch in vergleichbarer Ausstattung etwa 5.000 Euro günstiger ist und dennoch eine hohe Verarbeitung und Innenraumqualität bietet.
Fazit: Der Peugeot E-3008 überzeugt im Alltag
Nach 5.000 Kilometern Praxistest hat sich der Peugeot E-3008 als gelungenes Elektro-SUV etabliert. Sein aussergewöhnliches Design, der hochwertige Innenraum und das komfortable Fahrverhalten machen ihn zu einem attraktiven Begleiter im Alltag. Der Energieverbrauch ist realistisch, die Reichweite kalkulierbar, und die Ausstattung bietet alles, was man sich von einem modernen Fahrzeug wünscht. Dennoch gibt es leichte Schwächen, wie die moderate Ladeleistung und die eingeschränkte Kopffreiheit im Fond, die das Gesamtbild jedoch nur geringfügig trüben. Insgesamt präsentiert sich der E-3008 als stilvoller und praktischer Elektroritter im SUV-Segment, der für viele Käufer eine lohnende Investition darstellt.