Wenn der Hals kratzt, der Brustbereich spannt und der Husten quält, greifen viele Menschen auf bewährte Hausmittel zurück. Eines davon ist der Quarkwickel, der oft als hilfreiches Mittel zur Linderung von Husten beschrieben wird. Doch was steckt hinter dieser Tradition? In diesem Artikel untersuchen wir die Wirkungsweise von Quarkwickeln und klären, ob es wissenschaftliche Belege für deren Effektivität gibt.
Was ist ein Quarkwickel?
Ein Quarkwickel ist ein einfach anzuwendendes Hausmittel, das aus Quark und einem Tuch besteht. Der Quark wird auf die Brust oder den Hals aufgetragen und mit einem zusätzlichen Tuch abgedeckt. Die Idee hinter dieser Anwendung ist, dass die Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit die Atemwege entspannen und den Hustenreiz mildern soll. Zudem wird angenommen, dass das im Quark enthaltene Casein die Durchblutung fördert und entzündungsähnliche Prozesse auf der Haut beruhigt, während die Kühle des Quarks sanft Schmerzreize dämpft.
Die Anwendung von Quarkwickeln
Um einen Quarkwickel selbst herzustellen, folgen Sie diesen Schritten:
- Bringen Sie den Quark auf Zimmertemperatur.
- Streichen Sie ihn auf ein sauberes Tuch und decken Sie dieses mit einer zweiten Stofflage ab.
- Legen Sie den Wickel auf die Brust und decken Sie ihn mit einem Handtuch ab.
- Lassen Sie den Wickel etwa 30 Minuten wirken und wiederholen Sie die Anwendung bei Bedarf.
Es ist wichtig, einige Sicherheitsregeln zu beachten: Quarkwickel sollten von Babys unter zwei Jahren, Menschen mit Milchallergie undjenigen mit Hauterkrankungen gemieden werden. Auch zu heisse Wickel können die Haut reizen und sollten daher vermieden werden.
Wirksamkeit von Quarkwickeln: Tradition kontra Wissenschaft
Obwohl Quarkwickel in vielen Haushalten als bewährtes Mittel gegen Husten gelten, fehlen bislang wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit dieser Methode. Es gibt keine gesicherten Nachweise, dass der Wickel tatsächlich Schleim löst oder Husten lindert. Die Anwendung mag angenehme Empfindungen hervorrufen, jedoch bleibt die Frage der tatsächlichen Effizienz unbeantwortet.
Ärzte empfehlen bei starkem oder langanhaltendem Husten, ärztlichen Rat einzuholen, statt auf Hausmittel allein zu vertrauen. Dies ist besonders wichtig, um ernsthafte Erkrankungen auszuschliessen.
Alternative Hausmittel gegen Husten
Falls Sie nach weiteren Methoden suchen, um Husten zu lindern, gibt es zahlreiche bewährte Hausmittel. Hier sind einige Optionen:
- Flüssigkeit & Tee: Ausreichend Trinken hält die Schleimhäute feucht. Pflanzliche Tees mit Thymian, Salbei oder Eibisch haben sich als hilfreich gegen Reizhusten erwiesen.
- Warme Milch mit Honig: Diese Kombination lindert Reizhusten durch die feuchtigkeitsspendende Wirkung der Milch und die antibakteriellen Eigenschaften des Honigs. Für Kinder unter einem Jahr sollte jedoch darauf verzichtet werden.
- Inhalationen: Dampfbäder oder Inhalationsgeräte befeuchten die Atemwege, lösen Schleim und helfen, Reizhusten zu lindern. Dies sollte jedoch mit Vorsicht, insbesondere bei Kindern und Asthmapatienten, durchgeführt werden.
- Luftfeuchtigkeit: Offene Wasserschalen oder Luftbefeuchter können helfen, Reizungen durch trockene Luft zu reduzieren.
- Zwiebelsaft: In Kombination mit Honig oder Zucker wirkt dieser leicht entzündungshemmend und hustenlindernd.
Diese Massnahmen sind einfach umzusetzen und können zur Linderung von Husten beitragen. Dennoch ersetzen sie nicht den Besuch beim Arzt bei länger anhaltendem oder starkem Husten.
Fazit
Quarkwickel sind ein altes Hausmittel, das von vielen Menschen zur Linderung von Husten verwendet wird. Trotz der weit verbreiteten Anwendung fehlt es jedoch an wissenschaftlichen Belegen für ihre Wirksamkeit. Wer unter starkem oder langanhaltendem Husten leidet, sollte nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen. Traditionelle Hausmittel können zwar ergänzend verwendet werden, sind jedoch kein Ersatz für eine medizinische Behandlung. Informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten zur Hustenlinderung und wählen Sie die Methode, die für Sie am besten geeignet ist.

